Essen. . Studierende der Universität Duisburg-Essen kritisieren den Wegfall der Chipkarte als Ticket. Laut Uni und Ruhrbahn gibt es aber kein Zurück mehr.
- Studierende der Uni und der AStA kritisieren den Wegfall des Semestertickets als Chipkarte
- Der AStA sagt, die Änderung sei gegen den ausdrücklichen Willen der Studierenden durchgezogen worden
- Uni und Ruhrbahn kontern Kritik: Das App-Ticket sei Schritt in die digitale Zukunft
Das Semesterticket an der Uni Duisburg-Essen bleibt ein Streitthema. Zwei Jahre nach der Abstimmung über den Ticket-Erhalt wird nun die Ticket-Form kritisiert.
Denn seit dem Wintersemester 2016/17 haben die Verkehrsunternehmen und die Uni-Verwaltung das Semesterticket in eine digitale App-Variante geändert. Studierende, die neu an die Uni kommen, erhalten seitdem ihr Ticket auf der Campus-App „myUDE“ und nicht mehr wie zuvor auf dem Studierendenausweis.
App-Ticket statt Chipkarte
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Schon damals gab es vereinzelt Proteste von Studierenden und auch der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) machte sich für eine Fortführung der Chipkarte als Ticket stark. Doch trotz der Proteste hielten Verkehrsunternehmen und Uni-Verwaltung an der App-Variante fest.
Neuer Schwung kam dann in diesem Oktober in den Streit. Im sozialen Netzwerk Facebook kursierte ein hoffnungsvoller Eintrag des AStA mit dem Titel „Der Ausweis bleibt euer Ticket“. Darunter viele zufriedene Kommentare von Studierenden. Was jedoch nur wenige bemerkten: Der Eintrag stammte vom 28. September 2016 und war nicht aktuell.
AStA korrigiert Gerüchte auf Facebook
Der AStA um den Vorsitzenden Marcus Lamprecht sah sich zu einer Richtigstellung gezwungen. In einem Beitrag erklärte die Vertretung, dass es keinen neuen Stand bei dem Ticket gibt und erhob gleichzeitig Vorwürfe gegen Uni-Verwaltung und die Verkehrsunternehmen.
Die Umstellung auf das App-Ticket sei „gegen den erklärten Willen der Studierendenschaft“ vollzogen worden. Zudem erneuerte der AStA seine Kritik am App-Ticket. Demnach soll es Probleme beim Download und der Lesbarkeit in Bussen geben. Außerdem sei man jetzt abhängig vom Stand des Handyakkus.
Zukunft des Tickets liegt auf dem Smartphone
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Die Ruhrbahn und die Uni betonen hingegen die Vorteile des neuen Tickets. „Die Zukunft liegt auf dem Smartphone“, sagt Sylvia Neumann, Sprecherin der Ruhrbahn. Auch der Leiter des Studierendensekretariats, Ludwig Ciesielski, setzt auf das App-Ticket: „Die alte Lösung war einfach zu störanfällig und wird auch aus technischen Gründen demnächst auslaufen müssen.“
Chipkarte muss aus technischen Gründen auslaufen
Mit dem digitalen Ticket sei man hingegen vor Störungen sicher. „Und falls das mobile Endgerät streiken sollte, kann man sicherheitshalber immer den Ausdruck bei sich haben“, so Ciesielski. Für Lamprecht keine Alternative: „Der Ausdruck ist unpraktisch und muss jedes Semester neu ausgedruckt werden. Außerdem hat man wieder einen Papierfetzen in seinem Portemonnaie.“
AStA veröffentlicht Ticket-Vertrag
Um seine Kritik zu erhärten, veröffentlichte der AStA den Ticketvertrag im Internet. Darin heißt es: „Als Fahrausweis gilt der Studierendenausweis [...] mit integriertem Chip.“ Für den AStA steht fest: „Sie interpretieren den Vertrag bewusst falsch“, so Lamprecht. Hinzu käme, dass jegliche Augenhöhe zwischen den Vertragspartnern fehle und die Verkehrsunternehmen von oben herab agieren würden.
Ruhrbahn-Sprecherin Neumann weist diese Kritik zurück: „Wir haben 2016 von der Uni-Verwaltung und dem AStA positive Signale zur Umstellung bekommen.“ Weiterhin sei man in ständigem Kontakt. „Wir laden regelmäßig zu Gesprächen ein. Zuletzt im Juli, das nächste ist für November geplant.“. Ein Termin, der für Lamprecht überraschend kommt: „Von einem Termin im November wusste ich nichts.“