Essen. . Wird das Grugabad demnächst auf Ganzjahresbetrieb umstellen? Vor der Präsentation zum Beteiligungsprozess fällt ein Entwurf mit Schiebedach auf.

  • Am Donnerstagabend werden die Ideen der Bürger zur Zukunft des Grugabades im Congress Center der Messe präsentiert
  • Rolf Krane von der Interessengemeinschaft Rüttenscheid mahnt, dass rasch konkrete Planungen der Stadt folgen müssten
  • Er wirbt für einen Entwurf von Anlagenbauer Bernd Broda, der dem Freibad ein Schiebedach schenkt

Sie haben stundenlang zusammengesessen, Ortstermine gemacht, ihre Ideen zur Zukunft des Grugabades zu Papier gebracht. Beteiligungsprozess heißt das im Behördendeutsch, Teilnehmer nennen es Leidenschaft. Die sollte auch am Donnerstagabend spürbar sein, wenn Bürger und Architekten das Ergebnis ihrer Workshops präsentieren. „Und dann bleibt ein großes Fragezeichen“, mahnt Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR): „Wie geht es weiter?“

Krane, der selbst an den Grugabad-Workshops teilgenommen hat, spricht von einem schönen Instrument, um kühne Pläne für Bad und Umfeld zu entwickeln – bis zu Hotel- und Wohnungsbau in Badnähe. Er sagt aber nüchtern: „90 Prozent von dem, was wir erarbeitet haben, ist für die Tonne.“ Schließlich seien in den Workshops wichtige Fragen außer Acht gelassen worden, etwa die nach der Finanzierung oder dem Bedarf an Freizeitbädern.

„90 Prozent unserer Arbeitsergebnisse ist für die Tonne“

„Jetzt gilt es, die zentralen Empfehlungen der intensiven Zusammenarbeit als Meilensteine für das Grugabad der Zukunft auf den Weg zu bringen, um somit einen wichtigen Beitrag zur politischen Beratung bieten zu können“, heißt es in der Einladung zur Abschlusspräsentation. Krane hätte es gern konkreter: „Das Bad ist höchst sanierungsbedürftig. Wenn wir zu lange über städtebauliche Details sprechen, besteht die Gefahr, dass es darüber zusammenbricht.“

Im übrigen lägen die zentralen Empfehlungen doch längst auf der Hand: Das Grugabad müsse zum Freizeitbad mit Ganzjahresbetrieb umgerüstet werden. So könne es neue Besuchergruppen erschließen, wirtschaftlicher arbeiten und nebenbei das Schwimmzentrum Rüttenscheid entlasten. Um zu veranschaulichen, wie das Ganzjahresbad aussehen könnte, hat Krane jetzt einen Entwurf von Bernd Broda (oben) auf Facebook gepostet.

Bei schlechtem Wetter kann das Bad überdacht werden

Anlagenbauer Broda hat ein gläsernes Schiebedach entworfen, das sich je nach Wetterlage über das Sportbecken schieben lässt. Dazu hat er das 50 Meter lange Becken in mehre Becken unterteilt, damit im Winter nicht nur Sportler ihre Bahnen ziehen können, sondern auch Kinder und Freizeitschwimmer auf ihre Kosten kommen. Für sie dürfte auch die Rutsche gedacht sein, die Broda an die Tribüne gesetzt hat.

In den Workshops habe es auch ansprechende Ideen zur Überdachung des Kinderbeckens gegeben. „Wir wollen mit unserer Visualisierung ja nur einen Impuls geben“, sagt Krane, der mit Gleichgesinnten die „Freunde des Grugabades“ bildet. Wichtig sei ihnen, dass nun rasch über eine Umgestaltung des Grugabades entschieden werde und der aufwendige Prozess nicht einfach verläppere. „Ich bin schon mal froh, dass sich die Stadtspitze hinter das Grugabad gestellt hat.“

>>>> PRÄSENTATION DER IDEEN

Präsentation zum Grugabad: Donnerstag, 19. Oktober, 18 Uhr im Congress Center Süd der Messe, Norbertstr. Anmeldung nicht nötig. Wer sich für den Kreis „Freunde des Grugabades“ interessiert, mailt an: