Essen. . Sänger Rea Garvey hat mit einem Konzert am Seaside Beach in Essen seine große Sommertour beendet. Über kleine Patzer konnte er dabei lachen.
Der schwarze Vorhang fällt genau um 20.40 Uhr am Sonntagabend und Rea Garvey ist da. Er trägt eine schwarze Jeans, ein schwarzes Shirt und eine dunkle Sonnenbrille. Es ist der Moment, an dem aus dem lauen Sommerabend am Baldeneysee ein Rockkonzert wird.
Mit seinem Hit „Wild love“ legt der Ire los, springt über die Bühne und streckt den Zeigefinger in die Luft. Die Botschaft: Ich bin von Anfang an voll da. Und Garvey fühlt sich offensichtlich wohl: „Was für eine Wahnsinnskulisse“, staunt er mit Blick über den Baldeneysee, auf dem gut 30 Boote und Kanus vor dem Seaside Beach vor Anker gegangen sind – Logenplätze unterm Sternenhimmel, auch ohne Ticket.
Das Lob adelt die Bühne Baldeneysee umso mehr, wenn man weiß, dass Garvey und Co. zwei Tage zuvor in der Schweiz vor einem Fünf-Sterne-Alpenpanorama gespielt haben.
Rea Garvey adelt den Baldeneysee
Das Konzert am Baldeneysee ist für den 44-Jährigen der Abschluss seiner Sommertour und dementsprechend legt Garvey sich auch ins Zeug: Nach wenigen Songs ist er komplett verschwitzt, bei „I can´t stand the Silence“ löst er den Knoten im Haar und wirft seine wilde Mähne durch die Luft.
Der Ire kommt bei seinen Fans so gut an, weil er sich so gibt, wie seine Musik klingt: unkompliziert, direkt , ohne Schnörkel.
Auch, wenn an diesem Abend nicht alles perfekt läuft. Zuerst spielt die Band den Song „I’m all about you“ falsch an, dann verhaut der Sänger sich bei der Ansage eines Lieder und zu allem Überfluss landet das Konfetti, dass zwei Kanonen im Mittelteil des Konzerts abfeuern, zum Großteil dann doch auf der Bühne. Garvey nimmt es mit Humor: Als die zwei Helfer die Papierschnipsel wegkehren wollen, unterbricht sie der Musiker und sagt: „Meine Mutter sagt immer, aufgeräumt wird erst, wenn die Party vorbei ist.“
Reamonn-Klassiker für Garveys „Supergirl“
Mal mit der ganzen Band und zwei Background-Sängerinnen (von denen einen seine Schwester Margaret ist), mal alleine nur mit Akustik-Gitarre spult der Voice-of-Germany-Juror seine größten Hits wie „Can’t say no“ oder „Oh my Love“ ab. Auf eine Zeitreise geht es mit dem Reamonn-Klassiker „Supergirl“, den er seiner großen Liebe, seiner Frau Josephine, widmet.
Nach 90 Minuten inklusive Zugabe machen der Ire und seine Musiker Schicht. Im nicht ganz ausverkauften Seaside Beach packen die Zuschauer ihre Picknickdecken zusammen und gehen hinaus in die Nacht. Der Musiker bedankt sich artig und denkt schon an eine Wiederholung – vielleicht bei der nächsten Tour: „Ich hoffe wir dürfen wiederkommen.“