Essen. . Essens Stadion-Betreiber will wieder Musik-Veranstaltungen in die Arena holen – nach drei Jahren Pause. Die GVE verhandelt direkt mit Agenturen.

  • Nach drei Jahren Pause will das Stadion Essen 2018 wieder auf den Tourplänen der Künstler stehen
  • Stadion-Betreiber GVE hat Erfahrungen gesammelt und führt selbst die Gespräche mit Agenturen
  • GVE: „Wir können noch nichts verkünden. Aber das könnte sich in ein paar Wochen ändern“

Während die Konzert-Open-Air-Saison 2017 noch auf Hochtouren läuft, wird schon fleißig für die Spielzeit 2018 geplant. Dann will nach drei Jahren Pause auch das Stadion Essen wieder auf den Tourplänen der Künstler stehen.

„Wir führen Gespräche. Es gibt erfolgversprechende Ansätze“, kündigt Markus Kunze an, der sich bei der Grundstücksverwaltung Essen (GVE), dem Stadionbetreiber, ums Marketing kümmert.

Black Sabbath, Unheilig oder Xavier Naidoo auf der Bühne

Wo regelmäßig die Spieler von Rot-Weiss Essen auflaufen, waren in den letzten Jahren auch einige Stars zu Gast: Black Sabbath traten im Stadion auf, Unheilig oder auch Xavier Naidoo. Die Stimmung war gut, jeweils über 15 000 Besucher kamen. Bei Xavier Naidoo genossen sogar 24 000 Musikfans die sommerliche Stadionatmosphäre.

Danach wurde es, abseits des Fußballs, ruhig im Stadion, eine Konzertbühne stand nicht mehr auf dem Rasen. Wenn doch noch mal „Stimmung“ aufkam, dann beim Thema Vermarktung. Die Zusammenarbeit mit der Konzertagentur „2 M Events“, die von der GVE engagiert worden war, endete - nicht gerade in Freundschaft. Die Veranstaltungsprofis um Rüdiger Mengede, dessen Expertise zuvor bei Schalke 04 gefragt war, sollten das Stadion auf den Tourneeplänen platzieren. Beide Seiten hatten sich deutlich mehr von der Partnerschaft versprochen. Forderungen der GVE von über 250 000 Euro waren am Ende offen. Es wurde Klage eingereicht.

Nach „2 M Events“ gab es bei es bei der GVE Pläne, die FC Schalke 04 Arena Management GmbH aus der Nachbarschaft zu engagieren. Die Tochter des Fußball-Konzerns hatte Helene Fischer oder U2 nach Gelsenkirchen geholt und wird als Branchenprofi geschätzt. Allerdings gab es Irritationen und Missverständnisse zwischen den potenziellen Partnern, zur Zusammenarbeit kam es nicht. Anschließend sollten Partner per Ausschreibung gesucht werden.

Das Stadion Essen an der Hafenstraße.
Das Stadion Essen an der Hafenstraße. © Kerstin Kokoska

Jetzt kümmert sich die GVE selbst um Konzerte. Das wird, mit Blick auf das geplante Schalke-Engagement, nicht nur die RWE-Fans freuen. So werden bei Buchungen auch Provisionen gespart, die der Stadionbilanz gut tun.

„Interessanter Veranstaltungsort“

„Wir haben Erfahrungen gesammelt. Wir tauschen uns mit Experten aus. Und jetzt probieren wir es selbst“, erklärt GVE-Marketing-Mann Markus Kunze. Er würde das Event-Portfolio aus Fußball (Rot-Weiss Essen/SG Essen), Firmen-Veranstaltungen und Abibällen gerne erweitern. Kunze betreibt eine Art Kaltakquise und führt Gespräche mit den Konzertagenturen. „Wir können noch nichts verkünden. Aber das könnte sich in ein paar Wochen ändern“, sagt er.

Bei den Konzertveranstaltern schaut man mit Interesse, was sich in Essen tut. „Das Stadion Essen und das Ruhrgebiet im Gesamten bieten für Veranstalter und Künstler einen interessanten wie vielseitigen Veranstaltungsort. Die Erreichbarkeit und die kompakte Bauweise sind für die Besucher von Vorteil“, sagt David Keller, Projektleiter bei Semmel Concerts. Die Agentur arbeitet unter anderem mit Helene Fischer, Ed Sheeran, Clueso und Zauberer Hans Klok zusammen.