FC Schalke 04 soll künftig Stadion Essen vermarkten
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Essen. . Event-Profis von Schalke 04 sollen Essener Arena im Konzertbereich in die schwarzen Zahlen bringen. Das dürfte bei RWE-Fans für Irritationen sorgen.
Die Event-Tochter von Schalke 04 soll künftig Konzerte im Stadion Essen vermarkten.
Schalke Arena Management GmbH in der Nachbarstadt von Essen hat sehr guten Namen in der Branche.
Bei den Fans von Rot-Weiss Essen dürfte die neue Partnerschaft an der Hafenstraße für Irritationen sorgen.
Im Stadion Essen soll es 2017 wieder Konzerte geben. Und der neue Vermarkter, mit dem die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss stehen, ist laut Geschäftsführer Dirk Miklikowski von der Grundstücksverwaltung Essen (GVE) „namhaft“ und „ein ausgewiesener Profi“. Die WAZ erfuhr: Es ist ein Bundesligist. Der FC Schalke 04 soll die Vermarktung übernehmen.
Egal ob Coldplay, Helene Fischer, U2, Robbie Williams oder die boxenden Klitschko-Brüder: In der Veltins-Arena in Gelsenkirchen treten regelmäßig die ganz Großen auf. Selbst ein Eishockey-Weltrekord mit 77 803 Zuschauern wurde dort schon aufgestellt.
Verantwortlich dafür ist die FC Schalke 04 Arena Management GmbH. Die Tochter des Fußball-Konzerns in der Nachbarschaft von Essen hat einen sehr guten Namen in der Branche. Und äußerst gute Kontakte. Moritz Beckers-Schwarz, Geschäftsführer des Unternehmens mit über 70 Mitarbeitern, wollte gestern eine Anfrage unserer Zeitung weder bestätigen noch dementieren. „Es gibt direkten Kontakt zum Nachbarn. Wir tauschen uns untereinander in einer Kommission mit den Stadien aus. Mehr gibt es im Moment nicht zu sagen.“ Dann ergänzte Beckers-Schwarz: „Es ist ja bekannt, dass wir im Event-Bereich erfolgreich sind.“ Vorgänger von Beckers-Schwarz auf Schalke war übrigens Rüdiger Mengede, der sich zuletzt mit seiner Agentur 2 M Events am Stadion Essen versuchte und große Pläne hatte. Geblieben sind aber nur Forderungen von der GVE an Mengede über 258 000 Euro.
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Für die Schalker hätte ein Abschluss in Essen den Vorteil, mit einem kleineren Stadion in der Nachbarschaft ihr Portfolio für Künstler und Events zu erweitern, die für bis zur 25 000 Zuschauer ausgelegt sind. Die GVE und Geschäftsführer Dirk Miklikowski, ein ausgewiesener Schalke-Fan, würden sich einen profilierten wie vernetzten Partner ins Boot holen.
Bei den Fans von Rot-Weiss Essen dürfte die neue Partnerschaft an der Hafenstraße, ihrem neuen Heimstadion, allerdings für Irritationen sorgen. Seit dem Bundesliga-Skandal 1971, in den auch Schalke 04 verwickelt war und nach dem RWE absteigen musste, hassen die RWE-Fans den Nachbarklub. Und ausgerechnet der soll jetzt Geld mit Veranstaltungen in dem Stadion verdienen, für das sie gerade emotionale Nähe als neue Heimstätte entdecken. Bescheidener Trost: Die Schalker Hymne „Blau und Weiß wie lieb ich dich“ wird künftig nicht in Essen gespielt. Die Spiele von RWE bleiben weiter in der Hand der Rot-Weissen.
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