Essen. 18 kurdische Angeklagte stehen nach einem Anschlag auf ein türkisches Café in Essen vor Gericht. Anklage spricht von politisch motivierter Tat.
Nach dem Brandanschlag auf ein türkisches Café in Essen-Kray Anfang November 2016 beginnt am kommenden Freitag der Prozess. Das Landgericht Essen teilte mit, dass den insgesamt 18 Angeklagten versuchter Mord und versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen wird.
Laut Anklage sollen die Angeklagten am 4. November auf einem Spielplatz gemeinsam drei Brandsätze hergestellt haben. Mit Tüchern und Mützen vermummt zogen sie zu der Teestube an der Hubertstraße. Dort sollen sie zunächst die Fensterscheiben mit Metallzylindern eingeworfen und dann Brandsätze in den Innenraum geschleudert haben. Laut Anklage konnte ein Anwesender die Flammen löschen. Dabei wurde der Mann an der Hand verletzt.
Staatsanwaltschaft: Anschlag war politisch motiviert
"Die Angeklagten sind kurdischer Herkunft", heißt es in der Mitteilung des Landgerichts. Die Staatsanwaltschaft gehe daher davon aus, dass der Anschlag politisch motiviert war. Die Polizei hatte nach dem Anschlag im November eine Groß-Razzia durchgeführt und zahlreiche Verdächtige festgenommen.
Zur Tatzeit waren sieben Angeklagte noch Jugendliche, sechs waren Heranwachsende. Zwei Angeklagte sind Frauen. Zwölf Angeklagte befinden sich in Untersuchungshaft.
Der Prozess beginnt laut Landgericht am 7. Juli. Die Kammer hat 55 Fortsetzungstermine angesetzt. (pg)