Essen. . Fahndungserfolg der Polizei: Der dritte Festgenommene ist ein 21 Jahre alter Syrer, der offenbar auch dem kurdischen Milieu entstammt.

  • Polizei nimmt nach Brandanschlag auf türkisches Café in Kray dritten Mann fest
  • 21 Jahre alter Mann mit syrischem Pass soll aus kurdischem Milieu stammen
  • LKA hat sich in Ermittlungen eingeschaltet, weil es sich offenbar um politische motivierte Tat handelt

Nach dem Brandanschlag auf ein türkisches Café am Freitagabend auf der Hubertstraße in Essen-Kray hat die Polizei einen dritten Tatverdächtigen festgenommen: einen 21-Jährigen mit syrischem Pass, so die Polizei.

Offenbar entstammt der dritte Verdächtige – wie auch die schon zuvor festgenommenen Essener (19 und 23 Jahre) – dem kurdischen Milieu. Gegen ihn lag schon am Samstag ein Haftbefehl vor, die Festnahme sei am Sonntag erfolgt.

Zuerst flogen schwere Metallstücke durch die Fensterscheiben

Zeugen berichten, dass sich Freitag etwa 15 Leute vor dem Haus versammelt hatten. Vor einem nahen Kindergarten sollen drei Stunden zuvor sogar 35 Personen gesehen worden sein. Um 22 Uhr flogen zuerst schwere Metallstücke durch die Fensterscheiben.

Celal Tigli hielt sich mit sechs Gästen in dem Café auf. Nachdem drei Molotow-Cocktails ins Lokal geworfen wurden, habe er ein großes Messer aus der Küche geholt. „Als ich die Täter verfolgen wollte, schleuderten sie mir einen vierten Sprengsatz entgegen, sodass mir der Weg nach draußen versperrt war.“

Landeskriminalamt hat sich in Ermittlungen eingeschaltet

Weitere Zeugen, so Tigli, wollen gesehen haben, dass die teilweise vermummte Gruppe grüne Schals trug, wie sie auch PKK-Mitgliedern benutzen. Geflüchtet seien die Täter über die Straße Fischweiher.

Beim Versuch, das Feuer zu löschen, hat sich ein Gast, der Hauseigentümer, leicht verletzt. Weil es sich ganz offenbar um eine politisch motivierte Tat handelt, hat sich das LKA in die Ermittlungen eingeschaltet. „Aber wir haben mit Politik nichts zu tun“, beteuert Tigli.

Zeugen werden gebeten, sich beim Staatsschutz unter der Telefonnummer 0201/829-0 zu melden.