Essen. . Polizeipräsident Richter schickte das erste von zwei E-Autos auf die Straße. Mit Reichweiten von 160 Kilometern übernehmen sie Kurierfahrten.
- Inspiriert durch das Grüne Hauptstadt-Jahr hat die Behörde das erste von zwei Elektroautos in Dienst gestellt
- Als Streifenwagen taugen die Fahrzeuge noch nicht: Sie werden für Kurierfahrten genutzt
- Die Anschaffung der Kleintransporter gilt als landesweites Pilotprojekt
Essens Polizei steht seit am Freitag noch ein bisschen mehr unter Strom als ohnehin schon: Behördenleiter Frank Richter schickte das erste von zwei Elektroautos auf die Straße. Die Kleintransporter der Marke Nisssan mit 109 Pferdestärken und einer Reichweite von rund 160 Kilometern wurden als landesweites Pilotprojekt anlässlich des Grüne Hauptstadt-Jahres angeschafft.
Die Mobile mit dem Schriftzug „Polizei“ werden allerdings nur für Aktentransporte und Dienstfahrten der Einstellungsberater eingesetzt.
Bis „Stromer“ tauglich für den Streifendienst sind, dürfte es noch etwas dauern. Mit Standheizung, Bordfunk und Blaulicht wären die Akkus aktueller Bauart überfordert, und die Reichweite ist für zuverlässige Einsatzfahrten einfach noch zu gering. Doch wenn die Elektroautos alltagstauglicher werden, will der Polizeipräsident nicht ausschließen, dass seine Beamten künftig komplett stromgetrieben in der Stadt unterwegs sind: „Elektromobilität ist die Zukunft. Die Polizei leistet einen Beitrag zum Umweltschutz“, sagte Frank Richter, als er gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kufen das erste rund 25 000 Euro teure E-Fahrzeug vor dem Präsidium an der Büscherstraße in Dienst stellte.
Zukunft der elektrischen Streifen ist nicht allzu fern
Die Zukunft der elektrischen Streifen erscheint nicht allzu fern: In Bayern stehen Einsatzwagen zumindest testweise bereits unter Strom, und die Polizei in Dormagen etwa prüfte einen Renault Twizy auf seine Tauglichkeit.
In Sachen Elektromobilität ist die Stadt schon etwas weiter und verfügt über 15 strombetriebene Vehikel in ihrem Fuhrpark. Insgesamt sind in Essen rund 260 Elektroautos zugelassen, die an 25 Standorten im öffentlichen Raum aufgeladen werden können, ohne dass die Fahrer Parkgebühren für die Dauer der Standzeit bezahlen müssen.
Mit dem Titelgewinn sind auch Ziele verbunden
„Wir freuen uns natürlich, dass auch die Essener Polizei im Grüne Hauptstadt-Jahr ihren Beitrag leistet“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen. Elektromobilität sei ein „absolutes Zukunftsthema“. Und die Stadt habe da einiges vor, denn mit dem Titelgewinn „Grüne Hauptstadt“ seien auch Ziele verbunden, so Kufen: Bis 2030 sollen die Bürger zu gleichen Teilen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Auto, mit dem Fahrrad und zu Fuß mobil sein. So soll der Kohlendioxid-Ausstoß in Essen bis zum Jahr 2020 um rund 40 Prozent reduziert werden.