Essen. . Am Freitagvormittag ist es zu einem Stromausfall in Essen gekommen. Ein Schiffskran hat eine Hochspannungsleitung abgerissen. Mit Nachwirkungen.

Teile des Essener Nordens sind am Freitagvormittag von einem Stromausfall betroffen gewesen. Auf dem Rhein-Herne-Kanal im Stadthafen Essen ist gegen 10 Uhr ein Autokran auf einem Schiff mit einer Hochspannungsleitung kollidiert, teilte die Polizei Essen mit. Die Stromleitung, die Teile von Essen versorgt, ist abgerissen und auf das Schiffsheck gefallen. Verletzt wurde niemand.

Mitarbeiter des Netzbetreibers Westnetz kümmerten sich um die beschädigte Leitung am Strommast.
Mitarbeiter des Netzbetreibers Westnetz kümmerten sich um die beschädigte Leitung am Strommast. © Kerstin Kokoska

"Dadurch gab es einen Defekt in dem Umspannwerk am Sulterkamp in Bergeborbeck", sagte Sarah Scheffers vom Netzbetreiber Westnetz. In den Stadtteilen Vogelheim, Bergeborbeck und Altenessen kam es zum Stromausfall, am Stadthafen selbst auch. Laut Polizei sei auch der Altenessener Bahnhof kurzzeitig ohne Strom gewesen.

Nachwirkungen ziehen sich bis in den Nachmittag

Westnetz richtete Umleitungen ein, um den Ausfall aufzufangen. Gegen 10.45 Uhr waren die meisten betroffenen Stellen wieder versorgt. Eine endgültige Entwarnung von Westnetz gab es um 11.15 Uhr. Dennoch gab es an einigen Stellen noch Nachwirkungen, die der Netzbetreiber auf Nachfrage auch einräumte.

Seitens der Stadt Essen hieß es, dass acht Ampeln im Bereich Hafenstraße, Vogelheimer Straße, Gladbecker Straße und Bäuminghaustraße vom Stromausfall betroffen waren. "Normalerweise schalten sich unsere Ampeln nach einem Stromausfall selbst wieder an. Dieses Mal waren die Auswirkungen aber so heftig, dass wir sie per Hand wieder einschalten mussten", erklärt Stadtsprecherin Silke Lenz. An der Kreuzung Gladbecker Straße/Daniel-Eckhardt-Straße sei ein Netzteil durchgebrannt. Die Stadt bemüht sich, es schnellstmöglich zu ersetzen. Solange fallen die Ampeln dort aus.

Unterrichtsausfall an der Stadthafenschule

Ausfallen wird am Montag, 8. Mai, auch der Unterricht an der Stadthafenschule, da sich die gerissene Stromleitung auf die Klassenräume der Grundschule auswirkt. Die Stadt arbeite daran, die Schule schnellstmöglich wieder zu öffnen. Über die Länge des Unterrichtsausfalls will die Stadt betroffene Eltern via Medien und Telefonkette informieren.

Die Feuerwehr Essen fuhr noch bis in den frühen Nachmittag zu Stellen, an denen es Qualmentwicklung hab. "Es sind einige Durchlauferhitzer durchgebrannt, vermutlich hat dies mit dem Stromausfall zu tun. Zudem gab es Defekte an Elektrogeräten wie Fernsehern", so Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen. Im Albert-Schmidt-Haus in Vogelheim musste die Feuerwehr einen Notstromaggregator aufstellen, da Steckdosen aus der Wand geflogen waren. Auch die Telefonleitung funktionierte erst gegen 15 Uhr wieder.

Polizei ermittelt Unfallursache

Die Polizei ermittelt nun die Ursache des Unfalls im Stadthafen. „Offenbar hat der Schiffsführer nach dem Absetzen eines Autos den Kranausleger nicht eingefahren“, sagte Polizei-Sprecher Christoph Wickhorst.

Das abgerissene Kabel wurde am Freitagnachmittag geborgen, es ragte zum Teil in das Hafenbecken hinein. "Wir werden es voraussichtlich am Samstag erneuern", sagte Sarah Scheffers. (hs)