Essen. . Das Iduna-Hochhaus am Limbecker Platz war ein Sanierungsfall. Jetzt ist der Komplex für 30 Millionen Euro saniert worden. Freitag ist Eröffnung.
- Das alte Iduna-Hochhaus am Limbecker Platz stand lange leer und galt als Sanierungsfall
- Jetzt ist der Komplex für gut 30 Millionen Euro aufwändig saniert worden, am Freitag ist die Eröffnung
- Um die Vermietung des Büroturms (15 Etagen, 10 230 Quadratmeter Fläche) kümmert sich der Essener Eckhard Brockhoff
Bald drei Jahre hat das vom Baumeister Friedrich Wilhelm Kraemer entworfene Iduna-Hochhaus am Limbecker Platz leergestanden. Zur Eröffnung an diesem Freitag erstrahlt das von Grund auf sanierte Hochhaus, Baujahr 1963, in neuem Glanz – und unter neuem Namen: als City Tower Essen.
„Zeit, um über sich hinauszuwachsen“ prangt auf dem Riesenwerbeplakat an der neuen Fassade, mit dem jetzt neue Mieter für den 57 Meter hohen Büroturm gesucht werden. Die städtische Wirtschaftsförderung hat bereits ein Auge auf den City Tower geworfen.
„Aber auch Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfer und Konzerntöchter signalisieren ein starkes Interesse“, sagt der Essener Immobilienkaufmann Eckhard Brockhoff, der für die Vermietung des insgesamt 10 230 Quadratmeter großen Hochhauses verantwortlich ist. Hinzu kommen im flachen vorgelagerten Sockelbau drei Etagen für Geschäfte und Ladenlokale.
Musteretage im zwölften Stock zeigt, was möglich ist
Hoch oben im zwölften Stock haben sie eine lichtdurchflutete Musteretage eingerichtet – gewissermaßen die Visitenkarte der Investoren. Hier zeigt sich, wohin die gut 30 Millionen Euro für die Revitalisierung des Komplexes geflossen sind: insbesondere in die neuen dreifachverglasten Fenster, in die Klima- und Heiztechnik und in die moderne Büro- und Kommunikationstechnologie.
„Mieter können einfach einen Stift in die Hand nehmen und ihren Bereich gestalten – vom Einzelbüro bis Open Space“, sagt Brockhoff. Er deutet auf den Berufsverkehr, der unten über den Limbecker Platz rollt, schließt die neuen Fenster und sagt: „Jetzt hören Sie nichts mehr.“
Abreißen oder sanieren? – das war lange Zeit eine sehr kontrovers diskutierte Frage. Als der Bochumer Immobilienkaufmann Oguzhan Can das Objekt bei der Zwangsversteigerung im Oktober 2015 überraschend der mächtigen Konkurrenz wegschnappte und 8,2 Millionen Euro dafür hinblätterte, war klar: Wer mehr als das Dreifache des Verkehrswerts zu zahlen bereit ist, der reißt nicht ab.
Projektentwickler Magna aus Hamburg ist Haupteigentümer und Finanzgeber
Max Hausmann, Leiter Transaktionen des Haupteigentümers und Finanzgebers Magna Immobilien aus Hamburg, lobt am Vorabend der Eröffnung die „gelungene Revitalisierung“ des Bürokomplexes: „Der City Tower, ein altes Haus mit Charme und Charakter, prägt das Essener Stadtbild.“
Allein die neue Fassade gibt die Hochhaus-Begeisterung wieder, die in den 50er und 60er Jahren in Essen vorherrschte. Architekt Kaspar Kraemer schwärmt vom Entwurf seines Vaters: „Es ist eine Ikone der jungen Bundesrepublik, in seiner Schlankheit und Schwerelosigkeit ein Symbol, in Essen einmalig.“
Brockhoff ist davon überzeugt, dass mit der Sanierung ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. „Die zentrale Lage in der City, die 435 freien Parkplätze und der Anschluss an die U-Bahn sind weitere Trümpfe, mit denen wir wuchern können.“