Essen. . Der Fahrradclub ADFC bietet jetzt Anwohnern Fahrrad-Garagen in Essen an. Die ersten Biker-Pavillons werden noch dieses Jahr aufgestellt.

  • Der Essener ADFC will Fahrradhäuschen in dicht besiedelten Vierteln aufstellen
  • Die ersten beiden Biker-Garagen sind in Rüttenscheid und Holsterhausen geplant
  • Der Fahrradclub will mit dieser Initiative das Umsteigen auf den Sattel erleichtern

Die tägliche Suche nach einem Parkplatz plagt nicht nur Autofahrer in Essen. Auch viele Biker wissen nicht, wo sie ihr Fahrrad in dicht besiedelten Wohnvierteln bequem und sicher abstellen sollen. Jetzt bietet der Essener Fahrrad-Club ADFC mit Unterstützung der Stadt eine Lösung für interessierte Anwohner an. Nachbarn können sich zusammenschließen, um unter der Federführung des ADFC ein kleines Fahrrad-Parkhäuschen in der Nähe ihrer Wohnung zu nutzen.

Diese Mini-Garagen, die auf öffentlichen Plätzen oder in Wohnstraßen aufgestellt werden sollen, werden vom ADFC sofort bestellt, sobald sich mindestens zehn Interessenten zusammengefunden haben und mit der zuständigen Bezirksvertretung ein geeigneter Standort gefunden worden ist. Vorbild für das Projekt ist die Stadt Dortmund, wo bereits mehr als ein Dutzend dieser Fahrrad-Parkhäuser stehen.

Finanzierung aus Mitteln der „Grünen Hauptstadt“

Die rund drei Meter breiten Mini-Garagen, in denen bis zu zwölf Räder senkrecht an einem Karussell aufgehängt werden, werden von der Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft EABG geliefert, die Langzeitarbeitslose wieder auf den Arbeitsmarkt zurückführt. Die Lochblech-Pavillons kosten rund 8000 Euro das Stück. Die ersten beiden Fahrradhäuschen werden aus Mitteln der „Grünen Hauptstadt“ finanziert. Sie sollen noch in diesem Jahr auf der Cäsarstraße in Rüttenscheid und auf der Savignystraße in Holsterhausen aufgestellt werden. „Erste Interessenten haben sich bereits bei uns gemeldet“, so der Essener ADFC-Vorsitzende Jörg Althoff.

Wichtig für ihn ist eine enge Zusammenarbeit mit den Bezirksvertretungen. Bei den anstehenden Ortsterminen soll eine Lösung gesucht werden, die von allen getragen wird. „Wir wollen nur nicht, dass Grünflächen beeinträchtigt werden“, so Althoff.

Nutzer müssen in Essen rund 50 Euro pro Jahr zahlen

Für jedes Fahrradhäuschen müssen sich die Nutzer in einer Gesellschaft bürgerlichen Rechtes zusammenschließen. Der ADFC hilft beim Procedere, bleibt Eigentümer der Mini-Garagen und sorgt für Haftpflicht- und Gebäudeversicherung. Jährlich fallen Kosten von rund 500 Euro pro Pavillon an, so dass jeder Radfahrer etwa 50 Euro oder etwas weniger aufbringen muss. Hinzu kommt künftig eine einmalige Pauschale von 100 bis 150 Euro für die Beschaffung der Garage.

Sobald das Pilotprojekt mit den ersten beiden gesponsorten Mini-Garagen realisiert ist, können Radler auch aus anderen Vierteln sich für weitere Fahrradhäuschen beim ADFC anmelden. Der Fahrradclub will dafür eine entsprechende Plattform zur Verfügung stellen. „Das wird ein dauerhaftes Angebot in Essen sein“, versichert Jörg Althoff.

Der wesentliche Vorteil: Die Nutzer müssen ihre Räder nicht mehr mühevoll aus dem Keller hochtragen. Und sie haben einen diebstahlgeschützten Abstellplatz in der Nähe ihrer Wohnung. Mit dieser Initiative soll das Umsteigen auf das Fahrrad erleichtert werden.