Essen. . Schon wieder waren Schrottimmobilien in Essen Ziel einer Razzia. Anwohner hatten sich massiv über Müllprobleme und abgemeldete Autos beschwert.
- Schon wieder waren Schrottimmobilien in Essen das Ziel einer Razzia durch die Ordnungs- und Meldebehörden
- In der Radhoffstraße sollen volle Windeln vom Problemhaus in den Sandkasten einer Kita geworfen worden sein
- Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe informierten rumänische Bewohner über die Regeln der Mülltrennung
Die Klagen von Anwohnern über die Problemimmobilie Radhoffstraße 42 in Altenessen-Süd hatten zuletzt überhand genommen. Am vergangenen Freitag reagierte das Ordnungsdezernat darauf mit einer razzia-ähnlichen Meldekontrolle.
Normalerweise beginnen solche Einsätze um sieben Uhr, doch diesmal schellten die Ordnungskräfte die Bewohner – überwiegend Rumänen – schon um 5.30 Uhr aus dem Schlaf.
Regelmäßig beschwert hatte sich der Kindergarten direkt nebenan. Aus der Problemimmobilie seien mal volle Windeln in den Sandkasten geworfen worden, mal sogar kleine Pflastersteine: eine unappetitliche und gar gefährliche Angelegenheit.
Nicht angetroffene Bewohner wurden abgemeldet
Andere Anwohner klagten über Sachbeschädigungen an parkenden Autos, über eine hohe Fluktuation an Übernachtungsgästen und über die zahlreichen abgemeldeten Fahrzeuge auf öffentlichen Flächen in der Radhoffstraße.
Im Zuge der melderechtlichen Kontrollen hätten Ordnungsamt, Meldebehörden und Wohnungsaufsicht 48 von 61 gemeldeten Personen überprüft, berichtet das Presseamt. Nicht angetroffene Bewohner seien schon am selben Tag abgemeldet worden.
Die Bewohner wurden aufgefordert, die Störungen und Missstände einzustellen. Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe erteilten den Anwohnern mit Hilfe von Dolmetschern einige Lektionen zum ABC der Mülltrennung. Außerdem wurden im Treppenhaus Hinweisblätter in rumänischer Sprache ausgehängt.
Zweite Razzia nahe dem „wilden Automarkt“ in Borbeck
Am selben Tag rückten die Ordnungskräfte aus zur Kontrolle eines hotelähnlichen Betriebs auf der Bottroper Straße in unmittelbarer Nähe des „wilden Automarktes“ in Borbeck. Parkverstöße auf öffentlichen Flächen, wildes Campieren in Fahrzeugen und ein ungewöhnliches hohes Gästeaufkommen waren hier Auslöser für Beschwerden.
Im Einsatz waren das Ordnungsamt, die Polizei Essen, Feuerwehr, Umweltamt und Bauordnungs-Mitarbeiter. Die Beamten fanden heraus, dass für Teile des Hotelbetriebs gar keine baurechtliche Genehmigung vorlag.
Außerdem ermittelte die Feuerwehr erhebliche Brandschutzmängel. Erfreulicherweise seien etliche Mängel umgehend abgestellt worden, so die Stadt.
„Die melderechtlichen Kontrollen sind ein wichtiger Schritt für unsere Stadtteile“, sagt Ordnungsdezernent Christian Kromberg. Weitere Kontrollen würden folgen.