Essen. . Uniklinik Essen reagiert auf bahnbrechendes Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu DRK-Schwestern. Arbeitnehmervertreter sind jedoch argwöhnisch.

Nach dem bahnbrechenden Urteil des Bundesarbeitsgerichtes zum Status der DRK-Schwestern kommt in Essen Bewegung in die Sache. Das Universitätsklinikum hat den bei ihm beschäftigten Rotkreuz-Schwestern ein Übernahmeangebot auf freiwilliger Basis unterbreitet.

Das geht aus einem Schreiben hervor, das die Klinikleitung einen Tag nach dem Urteil an die Beschäftigten der Schwesternschaft gerichtet hat und das dieser Zeitung vorliegt.

Darin heißt es: „Wir als Vorstand möchten Sie persönlich darum bitten, uns mitzuteilen, ob Sie auch künftig bei der DRK-Schwesternschaft Essen e.V. als Vereinsmitglied verbleiben und auf Basis von Arbeitnehmerüberlassung im UK Essen tätig bleiben möchten oder ob Sie einen Arbeitsvertrag am UK Essen wünschen.“

Gericht erklärt DRK-Schwestern zu Leiharbeitern

Das Bundesarbeitsgericht hatte die DRK-Schwestern am Dienstag zu Leiharbeitern erklärt, wenn sie außerhalb des DRK an Kliniken und Krankenhäusern eingesetzt sind. Damit sind ihre unbefristeten Gestellungsverträge unwirksam.

Von den 1300 DRK-Schwestern in Essen arbeitet der überwiegende Teil am Universitätsklinikum bzw. der zugehörigen Ruhrlandklinik. Der Personalrat hatte nach dem Urteil die Übernahme der Schwestern gefordert. Obwohl nun die Klinikleitung dieser Forderung entgegenkommt, sind die Arbeitnehmervertreter argwöhnisch.

Uniklinik: „Sorge um ihren Arbeitsplatz nehmen und ein positives Signal setzen“

Denn die Uniklinik nennt in ihrem Schreiben nicht die Konditionen, zu denen die Schwestern wechseln würden, ob zum Beispiel die Betriebszugehörigkeit anerkannt würde.

Entsprechend wenige Schwestern dürften unter diesen Bedingungen bereit sein, blanko einem Wechsel zuzustimmen, meint auch der Betriebsrat der Schwesternschaft und vermutet eher einen juristischen Winkelzug.

Ein Sprecher der Klinik unterstrich am Donnerstag jedoch die Ernsthaftigkeit des Angebotes: „Wir wollen damit den bei uns beschäftigten Schwestern die Sorge um ihren Arbeitsplatz nehmen und ein positives Signal setzen.“ Details einer Übernahme könnten erst in den nächsten Wochen geklärt werden. Das Urteil hatte zu großer Unsicherheit unter den Schwestern geführt.