Essen. . Essen zählt zum 31. Dezember 2016 genau 589.145 Einwohner. Damit wächst die Bevölkerung seit 2012 stetig. Vor allem eine Gruppe legt deutlich zu.
- Zum Ende des Jahres 2016 hatte Essen 589.145 Einwohner, und damit über 4000 mehr als 2015
- Damit nehmen die Bevölkerungszahlen seit 2012 regelmäßig zu
- Grund ist vor allem die stark gestiegene Zuwanderung, was die Zahl der Ausländer steigen lässt
Essen legt eine Serie hin: Die Bevölkerung ist im vergangenen Jahr erneut gewachsen und somit das fünfte Mal in Folge. „Eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahren einzigartig ist“, schreibt das städtische Amt für Statistik in seiner ersten Auswertung der Zahlen.
Nach dessen Erhebung lebten in Essen zum Stichtag am 31. Dezember 589 145 Menschen. Das waren 4363 Einwohner mehr als ein Jahr zuvor. Zuletzt erreichte Essen diese Größenordnung bei den Einwohnerzahlen in den Jahren 2002/2003. Hält die Entwicklung in gleichem Maße an, dann könnte die Stadt in wenigen Jahren wieder die 600 000er Marke reißen.
Es ist vor allem das stete Wachstum mehrere Jahre hintereinander, das die Statistiker staunen lässt. Denn seit dem Jahr 1990 waren die Einwohnerzahlen in Essen stetig geschrumpft – bis 2011. Danach kehrte sich der Trend um.
Zahl der Ausländer in 30 Jahren mehr als verdoppelt
Betrachtet man die Zahl der „Nichtdeutschen Bevölkerung“, erklärt sich auf Anhieb, woher auch 2016 das Bevölkerungswachstum resultiert. So lebten Ende vergangenen Jahres 90 160 Nichtdeutsche in Essen. Das waren 8416 Menschen mit ausländischem Pass mehr als noch Ende 2015. Zum Vergleich: Schon zwischen 2014 und 2015 legte ihre Zahl um 10 321 Einwohner zu.
Der Hauptgrund dafür dürfte der anhaltende Zustrom von Flüchtlingen sein, der sich weiterhin in der Bevölkerungsstatistik niedergeschlagen hat – wenn 2016 auch etwas geringer als noch im Jahr der großen Flüchtlingswelle 2015.
Genaue Zahlen zur Zuwanderung hat das Statistische Amt noch nicht. Auch wie viele Geburten es 2016 gab und wie viele Sterbefälle, kann das Statistikamt erst in einigen Wochen verlässlich sagen.
Zahl der deutschen Einwohner schrumpft deutlich
Fakt ist aber: „Die Zusammensetzung der Essener Bevölkerung hat sich in den vergangenen 30 Jahren durch den demografischen Wandel und die Zuwanderung erheblich geändert“, schreiben die Statistiker. Essen ist multikultureller geworden: Lebten im Jahr 1987 nur knapp 40 000 Ausländer in der Stadt, sind es nun 30 Jahre später über 90 000. Auch die Zahl der Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit wächst stetig. Mittlerweile machen Ausländer und Doppelstaatler 24,8 Prozent der Bevölkerung aus.
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Dagegen schrumpft die Zahl der Deutschen. Heute leben in Essen noch 443 065 Menschen mit ausschließlich deutschem Pass in der Stadt, das sind fast 145000 weniger als 30 Jahre zuvor.
Vor allem bei den Jüngeren macht sich diese Entwicklung bemerkbar. Zuwanderung ist jung. Sowohl mit der Öffnung des Arbeitsmarktes in Europa ab 2011 für Polen bzw. 2014 für Bulgarien und Rumänien sowie mit der aktuellen Flüchtlingswelle kamen vor allem jüngere Menschen nach Essen.
„Die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklung werden sich gerade auf kommunaler Ebene zeigen“, schreibt das städtische Statistikamt. Eine Herausforderung beschrieb am Dienstag bereits die NRW.Bank in ihrem Wohnungsmarktbericht. Demnach gehört Essen zu den Städten, die wegen des Bevölkerungszuwachses deutlich mehr als bislang für den Wohnungsbau tun müssten.