Essen. . Nach der Schließung der Ausverkauf: Die „Résidence“ bot Porzellan, Besteck und Deko an. Andrang war überwältigend. Glühwein für die Wartenden.
Auf die Schließung des Zwei-Sterne-Restaurants „Résidence“ in Kettwig folgte jetzt der Ausverkauf
Für Schnäppchen- und Souvenirjäger gab’s 5000 Teller, 6000 Gläser, Besteck und viel Deko
Samstagmorgen musste das überfüllte Lokal vorübergehend schließen, draußen gab’s Glühwein für die Wartenden
Der große Ausverkauf im Zwei-Sterne-Restaurant „Résidence“ hat am Wochenende Heerscharen von Schnäppchen- und Souvenirjägern angelockt. Gleich zum Auftakt am Samstagmorgen um elf Uhr lockte der eine Woche zuvor geschlossene Gourmet-Tempel Hunderte Neugierige an. „Unfassbar“, nennt Inhaber Berthold Bühler den unerwartet starken Andrang. In den umliegenden Straßen in Kettwig sei der Verkehr zeitweise zum Erliegen bekommen.
Schon eine Stunde vor der Öffnung bildete sich eine Schlange, binnen kürzester Zeit seien die ersten 200 Menschen in die Résidence geströmt. „Daraufhin mussten wir aus Sicherheitsgründen erstmal die Tür schließen.“ Drinnen – von der Mythen umrankten Feinschmecker-Küche im Kellergeschoss über die schicken Speisesäle im Parterre bis hoch oben in die Hotelzimmer – wurde nach Herzenslust gestöbert und gesichtet, gesucht und gefunden.
„Résidence“ am Samstag „extremst überrannt“
Philip Joyce, der seit einiger Zeit mit seiner japanischen Frau in Kettwig lebt, freute sich besonders für seine Schwiegereltern. „Sie haben ein Kaffeeservice von Rosenthal im 1a-Zustand ergattert.“ Außerdem trage es die Herkunftsbezeichnung „Made in Western Germany“, das Gütesiegel der alten Bundesrepublik schlechthin. Weil die Résidence am Samstag „extremst überrannt“ gewesen sei, probierte Familie Joyce am etwas ruhigeren Sonntag erneut ihr Glück.
Auch Annette Strehl entschied sich für den Sonntag. „Ich habe zu einem günstigen Kurs Teller, Eierbecher und Dessertschalen gefunden“, sagte die Kupferdreherin, die sich auch für dekorative Vasen interessierte.
Berthold Bühler schenkte Wartenden Glühwein aus
„Ich bin wirklich sprachlos“, staunte Berthold Bühler. Um die draußen bei klirrender Kälte Wartenden bei Laune zu halten, schenkte er vor der weißgetünchten Jugendstil-Villa Glühwein aus.
5000 Teller, 6000 Gläser, kostbares Silberbesteck teure Küchengeräte: Die Auswahl war riesengroß.
Trotzdem konnten sich Souvenirjäger auch für unspektakuläre Utensilien wie Haarsiebe oder Schlagkessel begeistern. Womöglich fasziniert die Vorstellung, ausgerechnet damit könnte der Starkoch eine Soße oder Zabaione gefertigt haben, die die Geschmacksknospen von Königin Elizabeth, Cliff Richard oder Vanessa Redgrave zum explodieren gebracht haben.
„Die Spüle in der Küche“ für das „Kloster Flingern“
Auch Heidi Böhm und Ingo Kuhnke aus Frintrop sind unten in der Küche fündig geworden, ein halbes Dutzend Teile aus der Profi-Küche – von der Suppenkelle bis zur Servierplatte – bringen sie zum „Zahltisch“ an der Rezeption.
Sarah Zimmer betreibt in Düsseldorf das „Kloster Flingern“, eine angesagte Event-Location für Bankette und Trauungen. Sie hat ein Auge aufs Silberbesteck geworfen, aber auch auf Stühle und anderes Mobiliar. Nach einer halben Stunde ist sie fündig geworden. „Ich nehme die Spüle in der Küche.“
Der große Ausverkauf endet am Montag, 9. Januar. Verkauft wird wieder von 11 bis 15 Uhr.
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