Essen. . Der Restaurantführer Gault Millau hat wieder die besten Lokale gekürt. In der Liste finden sich die Altbekannten. Auch der Newcomer hat sich gehalten.

  • Der Restaurantführer Gault Millau hat zwölf Restaurants in Essen ausgezeichnet
  • Vier Lokale erhielten wie schon im vergangenen Jahr 16 von 20 möglichen Punkten
  • Zu den besten zählen: Residence, La Grappa, Hannappel und die Schote

Auch für die Erfahrenen unter Essens Spitzenköchen ist es jedes Jahr ein besonderer Moment, wenn der neue „Gault Millau“ erscheint. Seit Montagabend liegt die aktuelle Ausgabe des Restaurantführers vor, und die Kochelite in der Stadt kann aufatmen: Alle im vergangenen Jahr bewerteten Restaurants haben ihre Qualität verteidigt. Kein Küchenchef musste Punkte abgeben, andererseits erkochte sich keiner weitere Punkte dazu. Kleine Enttäuschung für Entdecker neuer Küchen: Ein kommender Stern am Kochhimmel ist in Essen nicht in Sicht.

 Ulrike und Knut Hannappel.
Ulrike und Knut Hannappel. © Kerstin Kokoska

Immerhin aber vergaben die Tester an vier Essener Restaurants wieder 16 Punkte – bei einer Höchstnote von 20 Punkten. Das sind: die Résidence von Patron Berthold Bühler, die Schote von Nelson Müller, das Restaurant Hannappel, das von Knut Hannappel geführt wird, und der Spitzenitaliener La Grappa.

Dessen Patron Rino Frattesi erinnert sich, dass sein Restaurant eines der ersten in Essen war, die vom Gault Millau geadelt worden sind. Seit fast 40 Jahren führt Rino Frattesi das La Grappa, seit etwa 30 Jahren taucht er regelmäßig in der Kochbibel auf. Und dennoch war es auch diesmal für ihn wieder ein Moment der Spannung, bis die Bewertung am Montagabend veröffentlicht wurde: „Ich habe mich natürlich riesig gefreut“, sagte der 60-Jährige. Trotz der langjährigen Erfahrung sei es immer wichtig, am Ball zu bleiben und den Gästen Qualität zu bieten. Der „Gault Millau“ sei für ihn und sein Team deshalb eine wichtige Bestätigung.

Berthold Bühler hört Ende des Jahres auf

Auch für Knut Hannappel ist die jährliche Kür der besten Restaurants ein wichtiger Gradmesser und natürlich auch Werbemittel, um neue Gäste zu gewinnen. Aber auch die Stammgäste würden auf solche Auszeichnungen achten, betont Hannappel. „Ich habe gestern bestimmt 150 Glückwunsch-Mails bekommen, darunter auch viele von Stammgästen“, erzählte der Küchenchef, der das Hannappel 1993 von seinen Eltern übernahm und seit Jahren regelmäßig im Gault Millau auftaucht.

Patron im  Restaurant Résidence, Berthold Bühler.
Patron im Restaurant Résidence, Berthold Bühler. © Stefan Arend

Vergangenes Jahr war Daniel Schiffer mit seinem Restaurant „Schiffers“ in Werden noch der Überraschungsaufsteiger im Gault Millau. Die aktuelle Ausgabe war für den jungen Gastronomen aber fast noch wichtiger: 13 Punkte und Kochmütze bestätigt. „Es wäre schon eine große Enttäuschung gewesen, wenn wir diese hätten wieder abgeben müssen“, sagte er. Denn die Aufnahme im Gault Millau habe mehr gebracht, als er anfangs gedacht hätte. „Viele Gäste sind so auf uns aufmerksam geworden.“

Einer unterdessen wird im kommenden Jahr in der Riege der Essener Spitzenköche fehlen: Berthold Bühler hört Ende des Jahres nach 32 Jahren auf. Dann wird der Essener Kocholymp nicht nur um zwei Kochmützen des Gault Millau ärmer sein.

>> ESSENS SPITZENRESTAURANTS IM GAULT MILLAU

Résidence (16), Schote (16), La Grappa (16), Hannappel (16), Rôtisserie du Sommelier (15), Akasaka (14), Oase Due (14), Tablo (14), Hugenpöttchen (14), Casino Zollverein (13), Schiffers (13), Parkhaus Hügel (12)