Essen. . Ein Test mit den neuen Kameras am Rheinischen Platz zeigt: Sie liefern der Polizei gestochen scharfe Bilder. Überwachung startet wohl im Januar.
- Kamera-Überwachung am Drogen-Umschlagplatz Rheinischer Platz kann wohl im Januar starten
- Erster Probelauf mit neu installierten Kameras zeigt: Technik liefert scharfe Bilder – selbst nachts
- Polizeipräsident: Pro Tag sind für Beobachtung bis zu fünf Polizisten vonnöten
Noch in diesem Monat soll die erste Klappe für die Videobeobachtung der Polizei am Rheinischen Platz fallen. Ein erster Probelauf mit den bereits installierten Kameras zeigt: Modernste Technik liefert gestochen scharfe Bilder – selbst nachts.
Polizeipräsident Frank Richter zeigt sich jedenfalls zufrieden mit der allerersten „Film-Premiere“ seiner Behörde auf einem öffentlichen Platz in Essen: „Wir sind jetzt dort sehr, sehr gut aufgestellt“, sagte Richter in einem Gespräch mit dieser Zeitung. Über eine halbe Million Euro habe die Polizei in die moderne Technik investiert, „dafür relativ wenige, aber sehr leistungsstarke Kameras“ bekommen. Die hochauflösenden Geräte könnten mit mehreren Kameraaugen in einem Gehäuse Bilder extrem heranzoomen.
Polizei soll auch Zugriff auf Evag-Kameras erhalten
Welche Bereiche des Rheinischen Platzes sie genau in den Fokus nehmen werden, ist nach Auskunft der Polizei nicht abschließend geklärt und hängt von den Erfahrungen in der Praxis ab. Zudem sei geplant, dass die Polizei künftig auch Zugriff auf die Kameras der Evag bekomme, um neben dem Rheinischen Platz auch den dortigen Zugang zur U-Bahn beobachten zu können.
Das sollen Beamte leisten, die die über eine Datenleitung übermittelten Bilder an Monitoren in der Leitstelle des Präsidiums an der Büscherstraße im Blick haben, um im Ernstfall schnell Einsatzkräfte zu dem Kriminalitätsbrennpunkt schicken zu können.
Polizeipräsident: Personal wird an anderer Stelle fehlen
Da sich die Hoffnung des Polizeipräsidenten nicht erfüllt hat, für diese neue Aufgabe zusätzliches Personal vom Land zu bekommen, steht für Frank Richter fest: „Für uns ist das eine Mehrbelastung.“
Ein Beamter könne die Bilder aus der Videoüberwachung etwa 50 Minuten konzentriert verfolgen – „dann ist Schluss“, sagt Richter, und das nicht nur aus Gründen des Arbeitsschutzes.
Pro Tag seien für die Beobachtung vier bis fünf Polizisten vonnöten – Personal, das an anderer Stelle fehlen wird. Eine Beurteilung der Bilder rund um die Uhr sei deshalb nicht machbar. Es werde Pausen bei der Videobeobachtung geben, heißt es in der Behörde. Wie sich die Leitstelle am Ende aufstelle, sei noch nicht klar und von Erfahrungswerten abhängig.
Frank Richter glaubt nicht an Eins-zu-Eins-Verlagerung
Nach wie vor glaubt der Polizeipräsident aber nicht, dass es zu einer Eins-zu-Eins-Verlagerung vor allem der Drogenkriminalität vom Rheinischen Platz an andere Orte kommen werde.
„Die Kameras laufen erst mal bis zum 1. September“, sagte Richter: „Dann schauen wir, was die Ergebnisse sind.“