Essen. Nach einem mutmaßlichen Mordanschlag hat die Polizei Essen eine Mordkommission eingerichtet. Ein Opfer soll libanesischer Herkunft sein.

  • Unbekannte schießen am Montag gegen 18.15 Uhr auf der Kaisershofstraße mehrfach auf Paar
  • Polizeisprecher: Schüsse wurden offenbar aus dunklem Wagen abgefeuert
  • Hintergründe des Anschlags unklar. Eines der Opfer soll libanesischer Herkunft sein

Nach einem mutmaßlichen Mordanschlag auf zwei Fußgänger in Huttrop ermittelt die Polizei Essen auf Hochtouren: Unbekannte haben am Montagabend gegen 18.15 Uhr auf der Kaisershofstraße mit einer scharfen Waffe mehrfach auf ein Paar geschossen.

Die Kugeln verfehlten glücklicherweise ihr Ziel und schlugen in ein Haus ein, in dem die 38 und 44 Jahre alten Opfer Zuflucht suchten.

Einschusslöcher in der Hausfassade

Ein Polizeisprecher sprach am Dienstagabend von mehreren Schüssen, die vermutlich aus einem dunklen Wagen abgefeuert wurden, bevor der oder die Täter in dem Auto in Richtung Krampestraße flüchteten.

Die Kaisershofstraße in Essen. Im Hintergrund ist die Krampestraße zu erkennen – in diese Richtung fuhr der dunkle Wagen davon.
Die Kaisershofstraße in Essen. Im Hintergrund ist die Krampestraße zu erkennen – in diese Richtung fuhr der dunkle Wagen davon. © Martin Spletter

Dass es sich um eine scharfe Waffe handelte, war am Tatort unschwer zu erkennen. Es fanden sich deutliche Einschusslöcher in der Hausfassade und angeblich auch Patronenhülsen.

Ein Opfer soll libanesischer Herkunft sein

Die Hintergründe des Anschlags sind noch unklar, so die Polizei. Eine Mordkommission ermittelt. Nach ersten Erkenntnissen soll zumindest eines der Opfer libanesischer Herkunft sein.

Die Polizei Essen sucht nun Zeugen, die zur Tatzeit oder in den vergangenen Tagen rund um die Kaisershofstraße Verdächtiges beobachtet haben. Hinweise erbitten die Ermittler unter der Telefonnummer 0201/829-0.

Kaisershofstraße liegt in Huttrop und Südostviertel an der A40

Die Kaisershofstraße liegt direkt an der A40, verläuft durch Südostviertel und Huttrop: eine schmale Einbahnstraße mit Lärmschutzwand, menschenleer am Mittwochmorgen, nur eine Zahnarzt-Praxis und eine Kita sind belebt. Auf dem Bürgersteig liegt viel Müll, Graffiti an den Wänden ist mit Mühe überstrichen, in vielen Erdgeschosswohnungen sind die Rollläden heruntergeladen. Klingelschilder mit arabisch klingenden Namen, hier und da alte Männer oder Mütter mit Kinderwagen, ansonsten nur das beständige Rauschen der Autos hinter der Mauer. (j.m./MarS)