Essen. Entwarnung für viele Jahre will Trimet-Aufsichtsratschef Heinz-Peter Schlüter zwar nicht geben, aber die 650 Mitarbeiter der Aluhütte in Bergeborbeck können erst einmal aufatmen. Ab Frühjahr soll es keine Kurzarbeit mehr geben.
Spätestens ab Frühjahr 2010 werden nach den Trimet-Plänen alle 500 derzeit kurzarbeitenden Trimet-Beschäftigten wieder voll tätig sein. Bis dahin will Trimet alle 360 Öfen wieder hochfahren, ein Drittel der Öfen war stillgelegt worden.
Zwar nimmt die Zahl der Aufträge an Trimet wieder leicht zu und der Alu-Preis steigt, doch Hauptgrund für den Volllast-Kurs von Trimet ist eine neue Subvention des Bundes: Die Alu- und Kupferproduzenten erhalten für das zweite Halbjahr 2009 rund 40 Millionen Euro Steuerhilfen, um den hohen Strompreis für die energieintensive Produktion abzusenken. 2010 bis 2012 soll die Stromindustrie ihren Strompreis für die Aluindustrie direkt vergünstigen. Danach hofft die Alubranche auf die Befreiung der CO2-Kosten. So will die Regierung die Aluindustrie im Land halten.
Denn diese kämpft weltweit gegen Konkurrenten, die im Ausland einen billigen Industriestrompreis erhalten. Die Gefahr einer Abwanderung sei durch die neuen Hilfen erst einmal gebannt, gibt Schlüter an. Die Gelder seien aus mehreren Gründen gerechtfertigt: Kalkuliere man die Lebenszyklen der Aluprodukte ein, so ersparten die deutschen Aluhütten trotz ihrer Strom fressenden Produktion der Umwelt jährlich 1,75 Millionen Tonnen CO2. Zudem stabilisierten die Aluhütten durch ihre Existenz das Stromnetz und helfe den Stromerzeugern bisher kostenlos, dass diese auf neue teure Spezialkraftwerke verzichten könnten.