Essen. . Gebühren für Entwässerung und Müllabfuhr legen etwas zu, dafür sinkt der Preis für den Winterdienst deutlich. Straßenreinigung bleibt konstant.

  • Nicht zuletzt die großen Investitionen ins Kanalnetz und den Emscher-Umbau lassen Gebühren steigen
  • Den warmen Wintern sei Dank sinken die Preise für den Streudienst der Entsorgungsbetriebe erneut
  • Dankeschön für die Halter von Spürhunden: Sie müssen künftig nur die halbe Hundesteuer zahlen

Die „erste“ Miete fällt bei vielen Essener Bürgern schon hoch genug aus, da wird diese Nachricht bei manchem durchaus Erleichterung auslösen: Das Plus bei den Gebühren für Entwässerung und Müllabfuhr, Straßenreinigung und Winterdienst – die so genannte „zweite Miete“ – fällt zum anstehenden Jahreswechsel eher moderat aus. Dies jedenfalls zeigen die Kalkulationen der Stadt, die in zwei Wochen zwar noch vom Rat abgesegnet werden müssen, in den seltensten Fällen aber geändert werden.

Entwässerung

Aus dem Sammelsurium der neuen Kostenpläne die schlechteste Nachricht zuerst: Sowohl die Gebühr fürs Schmutzwasser als auch die fürs Niederschlagswasser steigen im kommenden Jahr um mehr als vier Prozent. Hier machen sich unter anderem die Investitionen der Stadtwerke ins Kanalnetz und der Emschergenossenschaft in den Emscher-Umbau bemerkbar. Der Preis pro Kubikmeter Schmutzwasser steigt deshalb im kommenden Jahr von 2,87 auf 3,01 Euro an, ein Plus von 14 Cent oder 4,9 Prozent. Auch das Niederschlagswasser wird teurer: Statt 1,40 sind künftig 1,46 Euro pro Quadratmeter zu zahlen, ein Plus von sechs Cent oder 4,3 Prozent. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies nach Berechnungen der Stadt Mehrkosten von etwa 34 Euro im Jahr.

Müllabfuhr

Deutlich bescheidener nimmt sich da die Preiserhöhung für den Restmüll in der grauen Tonne aus: Ab 2017 sind hier pro Liter 2,78 statt 2,73 Euro zu zahlen, ein Zuwachs von gut 1,8 Prozent. Die klassische 120-Liter-Tonne schlägt also künftig mit 333,60 Euro zu Buche. Unverändert bleibt erneut die Gebühr für den Bioabfall in der braunen Tonne: Hier sind weiterhin 45 Cent pro Liter zu zahlen, das sind 54 Euro Jahresgebühr für die 120-Liter-Tonne.

Straßenreinigung

Stabil bleiben zum Jahreswechsel auch die Gebühren für die Straßenreinigung: Hier sind für jeden Frontmeter 7,71 zu berappen.

Winterdienst

Dass beim Winterdienst einmal mehr die Preise sinken, war angesichts der eher lauen Witterung zwischen Oktober und Ostern absehbar. Profitieren werden davon allerdings nur die Anwohner jener Straßen, die in einem der beiden Streupläne verzeichnet sind. Denn nur sie zahlen ja auch für den Service, den alle Autofahrer nutzen. Wer mit seinem Zuhause am Hauptverkehrsnetz und damit im Streuplan A liegt, zahlt künftig 1,69 statt 1,82 Euro je Frontmeter – ein Minus von 13 Cent oder 7,1 Prozent. Für Anwohner des Nebenstraßennetzes, das im Streuplan B bedient wird, sinkt die Gebühr je Frontmeter von 1,22 auf 1,13 Euro – also um neun Cent oder 7,4 Prozent.

Grund- und Gewerbesteuer

Unverändert bleiben die Hebesätze der beiden einträglichsten Gemeindesteuern – 670 Prozent bei der Grundsteuer B für bebaute und unbebaute Grundstücke und 480 Prozent für die Gewerbesteuer.

Hundesteuer

Ein Extra-Leckerli hält die Stadt schließlich noch für die Halter aktiver Rettungs- und Spürhunde bereit, die sich in Vereinen und Verbänden organisieren und etwa bei der Suche nach Vermissten oder Verschütteten freiwillig und ehrenamtlich im Einsatz sind. Ihnen soll auf Antrag die Hälfte der Hundesteuer erlassen werden. Der finanzielle Nachteil für die Stadt ist überschaubar: Die Zahl der in Frage kommenden Halter wird stadtweit auf etwa 20 geschätzt.

>> GEÄNDERTE GEBÜHREN AUCH AN RECYCLINGHÖFEN

Die alten Reifen sind runtergefahren? Dann geben Sie die lieber noch im alten Jahr beim Recyclinghof ab: Das spart (ohne Felge) 50 Cent pro Stück.

Denn auch dort ändern sich die Gebührensätze zum 1. Januar 2017 – mal nach oben, mal nach unten. Die Entsorgung von Asbestzement (Eternit) etwa wird um 12 Prozent teurer, die Abgabe von Baumischabfällen dagegen 14 Prozent billiger.