Essen-Rüttenscheid. . Neben dem großen Besucherandrang zur Spiel sind so viele Baustellen wie noch nie für die verstopften Straßen rund um die Alfredstraße verantwortlich.
- Verkehrschaos zum Auftakt der Spielemesse ist nicht großem Besucherandrang geschuldet
- Viele Großbaustellen auf Hauptverkehrsachen wie der Alfredstraße bremsen Wagen zusätzlich aus
- Messe beklagt geringe Auslastung des Shuttle-Parkplatzes am Flughafen
Das Ergebnis des gerade veröffentlichten Verkehrsgutachtens, laut dem die Straßen in Rüttenscheid noch mehr Autos und Lkw verkraften können, dürfte so manchem Autofahrer am Donnerstag wie Hohn vorgekommen sein: Zwischen Alfredstraße und Innenstadt ging ab 9 Uhr praktisch nichts mehr, auch im gesamten südlichen Bereich rund um die Rüttenscheider Straße war viel Geduld hinterm Steuer gefragt.
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Auf der A52 staute sich der Verkehr zwischen Breitscheider Kreuz und Rüttenscheid zum Teil auf zehn Kilometern. Der Besucherandrang zur Eröffnung der Spielemesse lähmte den Verkehr spürbar. Neben dem enormen Publikumsinteresse an der weltweit größten Messe für Gesellschaftsspiele – bis Sonntag werden rund 160 000 Besucher erwartet – macht Dieter Schmitz, Leiter des Amts für Straßen und Verkehr, die zahlreichen Baustellen in der Stadt mitverantwortlich für die verstopften Straßen. Insgesamt 14 000 Genehmigungen für Baustellen im Hochbaubereich habe seine Behörde in diesem Jahr ausgesprochen – das sei ein Rekord und die einzelnen Projekte ließen sich in dieser Menge auch nicht mehr exakt aufeinander abstimmen.
Stadtwerke-Baustelle in Bredeney bremst Verkehr zusätzlich aus
So wirkt sich etwa die am Montag gestartete Erneuerung des Abwasserkanals auf der Alfredstraße zwischen Einigkeitstraße und Blumenkamp in Bredeney lähmend auf den Berufsverkehr und den Bereich rund um die Messe aus. Bis einschließlich Freitag muss eine der beiden stadtauswärts führenden Fahrspuren von 9 bis 15 Uhr gesperrt werden, Richtung Innenstadt steht ohnehin nur eine Spur zur Verfügung.
Nach Angaben von Stadtwerkesprecher Dirk Pomplun hätte man die Spielemesse nicht abwarten können: „Bei einem so großen Projekt mit zwölfmonatiger Bauzeit können wir nicht einzelne Veranstaltungen berücksichtigen.“ Erschwerend hinzu kommt aktuell die Insolvenz der Rohrleitungsfirma Hirsch, die im Auftrag der Stadtwerke Essen rund 50 Baustellen betreut hat – auch auf den Hauptverkehrsrouten.
Seit Ende vergangener Woche ruhen diese Arbeiten und bekommt auch die Behörde von Dieter Schmitz viele Beschwerden über still stehende Bagger auf teilweise gesperrten Straßen: „Wir sind in enger Abstimmung mit den Stadtwerken, damit die Arbeiten zügig wieder aufgenommen werden. So lange bleibt uns aber nichts anderes übrig, als um Verständnis zu werben.“
Messe wünscht sich höhere Shuttle-Parkplatz-Auslastung
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Dabei sind nicht nur die Straßen, sondern auch die Parkplätze im Stadtteil zurzeit umkämpft. Und das, obwohl die Auslastung des Shuttle-Parkplatzes P10 nahe des Flughafens nach Angaben der Messe noch besser werden könnte: Zwar habe die Messe schon am Donnerstagmorgen über ihr Leitsystem auf der A52 darauf aufmerksam gemacht. „Leider fahren dennoch viele Besucher den Nahbereich der Messe an. Dabei pendeln zwischen P10 und Messe kostenlose Shuttle-Busse und bringen die Besucher direkt vor den Messeeingang und zurück“, heißt es auf Anfrage.
Das neue Parkraumbewirtschaftungskonzept mache sich bezahlt: So könne eine bessere Kapazitätsauslastung der Parkplätze und eine schnellere Aufnahme der Fahrzeuge erreicht werden. Die baulichen Modernisierungsmaßnahmen beeinflussten den Verkehr zu Messezeiten nicht, da die Bautätigkeiten bei Veranstaltungen generell heruntergefahren werden und kein Material angeliefert wird.
Evag setzt mehr U-Bahnen ein um den Verkehr zu entzerren
Den Besuchern der „Spiel“ empfehlen die Veranstalter ohnehin die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: So fährt die Evag am Samstag und Sonntag nach Messe-Fahrplan, die U11 verkehrt also im Fünf-Minuten-Takt. Auch gestern und heute wird der Fahrplan angepasst, dann ist eine zusätzliche U-Bahn im Einsatz, um die Besucher pünktlich an die Spielbretter zu bringen. Mensch, ärgere dich nicht.