Essen. . Traditionelle Kellerkneipe der Universität Duisburg-Essen seit etwa einem Jahr dicht. Seitdem gibt es keine amtliche Party-Location mehr.
- Kunst- und Kultur-Café (KKC) auf dem Essener Campus ist vor einem Jahr geschlossen worden
- Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) setzt sich dafür ein, dass KKC früher wiedereröffnet wird
- AStA organisiert derzeit regelmäßig Protestpartys direkt vor den Räumlichkeiten des KKCs
Vor gut einem Jahr schloss das „KKC“, das Kunst- und Kultur-Café, an der Universität Duisburg-Essen. Das Studierendenwerk stellte den Betrieb wegen andauernder Brandschutz- und Hygienemängel zum Wintersemester 2015/2016 ein. Eine Wiedereröffnung wird frühestens ab dem Jahr 2018 in Aussicht gestellt. Zu groß seien die nötigen Investitionen, hieß es bislang immer.
Doch der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) setzt sich dafür ein, dass die Kultur- und Partystätte früher wiedereröffnet wird. „Studenten haben das Recht auf einen Ort für kulturellen Austausch. Mit der Schließung des KKCs wurde den Studierenden in Essen diese Möglichkeit genommen“, klagt Joey Strasdat (21), die AStA-Vorsitzende.
AStA organisiert regelmäßig Protestpartys
Tatsächlich war das KKC über Jahrzehnte in studentischer Hand. Fachschaften feierten im Untergeschoss des Mensagebäudes Semestereinstiegs- und -ausstiegspartys, es gab Bingo-Abende und Poetry Slams, und selbst Leute, deren Studium schon 20 Jahre zurückliegt, erinnern sich, wenn auch nur verschwommen, an rauschende Rotwein-Partys mit viel „Beaujolais Primeur“. Doch das KKC war aber auch stets Schauplatz von wirtschaftlichen Ungereimtheiten; und ob die hygienischen und brandschutztechnischen Voraussetzungen wirklich keinen Betrieb mehr zulassen, wird von manchen derzeit angezweifelt.
Wie auch immer: Der AStA organisiert derzeit regelmäßig Protestpartys direkt vor den Räumlichkeiten des KKCs. Mit Live-Bands, DJs und einigen Rednern versammeln sich die Studenten: „Über den Tag verteilt hatten wir schon mal bis zu 500 Teilnehmer, die ihr Interesse an einer zügigen Wiedereröffnung bekundet haben“, berichtet Joey Strasdat. Auch Unterschriften-Listen mit mehreren hundert Signaturen bezeugten, dass die Studenten das KKC „wollen und brauchen“. – „Der AStA hat die personellen Möglichkeiten und auch die finanziellen Mittel, um etwas zu verändern“, findet Markus Stollenwerk, Musiker und Vorstandsmitglied im Kulturbeirat der Stadt.
Bis geklärt ist, wann und in welcher Form das KKC wiedereröffnet, wird die Studierendenschaft weiter regelmäßig Protestpartys an der Segerothstraße veranstalten. So lange wird eine amtliche Party-Location am Essener Campus fehlen.