Essen. . Stiftung Universitätsmedizin an der Uniklinik wurde vor zehn Jahren auch mit Professoren-Geld gegründet. Projekte mit Millionensumme unterstützt.
Am Anfang, 2006, stand eine ungewöhnliche Aktion: Die Professoren der Uniklinik Essen öffneten ihre – durchaus gut gefüllten – Privat-Geldbeutel, legten zusammen und trugen mit Spenden ihren Teil zu den 210. 000 Euro Grundkapital der neuen Stiftung Universitätsmedizin bei. Heute, zehn Jahre später, ist dieses Kapital längst auf einen siebenstelligen Betrag angewachsen. Und die Essener Medizin-Stiftung hat nicht nur Projekte mit einem Millionenbetrag gefördert. Sie wird sich künftig auch als Partner für andere Stiftungen engagieren und diese unterstützen.
Die Zahlen nach zehn Jahren sind beeindruckend: Mehr als sechs Millionen Euro spendeten die 30.000 Stiftungs-Unterstützer zusammen. 75 Projekte konnten damit unterstützt werden. Und von ihnen profitierten, direkt oder indirekt, zwei Millionen Patienten. „Die Stiftung hat Spuren hinterlassen. Das soll sie auch künftig tun“, sagt Prof. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.
Krankenversorgung, Lehre und Forschung unterstützen
Hinter den Zahlen stecken Menschen. Und Geschichten. Wie die über 60 Medizinstudenten, die ein Stipendium erhalten haben. Wie Schwerkranke, denen eine Kunsttherapie half. Wie an Krebs erkrankte Kinder, denen Klinikclowns unbeschwerte Momente bescherten. „Wir sind froh, dass uns bei solchen Leistungen unsere Stiftung immer wieder unterstützt“, sagt Prof. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums.
Die Stiftung hat sich in ihren Zweck geschrieben, neben Krankenversorgung und Lehre auch Forschung zu unterstützen. Und so finanziert sie die Neubau-Projekte der Kinderklinik und der HNO-Klinik auf dem Gelände der Uniklinik mit. Am 27. Oktober wird zudem der „Hermann-Seippel-Preis“ als deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde in Essen verliehen. Den lobt die Stiftung nicht nur aus, mit der Präsentation soll auch das zehnjährige Jubiläum gefeiert werden. Als Ehrengast wird Deutschlands bekanntester Medizin-Kabarettist Eckart von Hirschhausen im neuen Audimax der Uni auftreten.
Dass die Stiftung Universitätsmedizin längst nicht nur in Essen aktiv ist, sondern im ganzen Land vernetzt ist, zeigte Geschäftsführer Jorit Ness gestern mit einer Deutschlandkarte: Dort wurden aus dem Zentrum Essen feine Fäden zu Partnern in der gesamten Republik gespannt. Am Uniklinikum kommen auch immer wieder Anfragen zur Arbeit der Stiftung an.
Stiftungsbund als neues Projekt
Deshalb hat sie sich entschlossen, zum Zehnjährigen die Initiative „Deutscher Stiftungsbund“ zu gründen. „Damit wollen wir die Arbeit anderer Stiftungen und deren Förderer unterstützen, die sich für die Gesundheitsfürsorge engagieren“, erklärt Geschäftsführer Jorit Ness. Der will mit seinen Mitarbeitern künftig Stiftungsgründer beraten und Interessierten weiteres Wissen und Erfahrungen bereitstellen.