Essen. Zehn Leser hatten mit unserer Zeitung die Möglichkeit, die Arena von Rot-Weiss Essen und der Frauenbundesligamannschaft der SGS Essen zu besichtigen.
„Einmal Rot-Weiss – immer Rot-Weiss!“ Für Manfred „Manni“ Kollek ist die Fußballwelt einfach. „Ist doch klar als Essener.“ Seit 65 Jahren ist er Fan von Rot-Weiss Essen. Nun konnte der 73-Jährige im Zuge der Serie „WAZ öffnet Pforten“ das Stadion Essen, die Spielstätte seines Vereins, einmal genau unter die Lupe nehmen: von den Vip-Logen bis zu den Stadionzellen. Mit dabei: Mannis Kumpel Hans Gossman und acht weitere Leser – eine reine Männerveranstaltung.
Objektleiter Sven Bätje führt den Trupp durch das vor knapp vier Jahren eröffnete Stadion. Erster Stopp: die Theke in der untersten Etage des dreistöckigen Vip-Bereichs. Das heiße Wetter, die Männer haben Durst. Fassbrause, Radler oder Bierchen, egal – Hauptsache kalt, ist man sich einig. Das Bätje ausschließlich RWE-Fans vor sich hat, merkt er schnell.
Komfort in den Logen
Zu früheren Erfolgen und Historie der Rot-Weissen könne er wenig erzählen, entschuldigt er sich noch vor der Runde Erfrischungsgetränke. Er sei nur für das Stadion und Veranstaltungsmanagement zuständig. „Kein Thema. Fragst du einfach uns“, ist Manni Kollek zur Stelle. Mit den Flaschen in der Hand geht es einen Stock höher in den Hauptteil des Vip-Bereichs „Assindia“, der Platz für 750 Fußballfans der betuchteren Kategorie bietet. „Sehr schick“, befindet der Männertross einhellig.
Noch mehr Komfort bieten die zehn Logen ein Stockwerk darüber. „Wunderbar, hier bleib ich“, sagt Hans Gossmann. „Sicher“, meint Manni Kollek , „lässt du das nächste Auto weg und nimmst ne’ Loge.“ Es wäre ein größeres Auto, das sich Hans Gossmann verkneifen müsste. Die Logen kosten pro Saison über 50.000 Euro. Mieten muss man sie für drei Spielzeiten am Stück.
Stadion Essen kann leicht ausgebaut werden
Für alle, die sich diesen Spaß nicht leisten können oder wollen, bietet das Stadion 20 650 „normale“ Sitz- und Stehplätze. Ob das noch mehr werden können, will ein Leser wissen. Es können: „Die Ecken haben die richtigen Fundamente, um sie zuzubauen“, erklärt Sven Bätje. Auch die Tribünendächer könne man höher setzen, um einen weiteren Rang aufzubauen. Zukunftsmusik. „Momentan kommen im Schnitt etwa 9500 Zuschauer zu den Spielen von RWE. Noch reicht es also“, sagt Bätje.
Deutlich mehr Zuschauer dürften wohl zum DFB-Pokal-Spiel gegen Arminia Bielefeld am 20. August an die Hafenstraße kommen. Dass bald aber auch im Ligaalltag mehr los ist, hoffen alle zehn Leser. Der Aufstieg sollte so langsam mal kommen. „Es ist spannend zu sehen, dass das Stadion auch schon für höhere Ligen ausgelegt ist“, sagt Kai Klaff. Der 24-jährige Student steht mit seinen Freunden regelmäßig in der Westkurve. „Es war eine feine Sache, mal einen Einblick zu bekommen, was alles hinter so einem Bau steckt“, sagt er am Ende der Führung.
So sieht es auch Manni Kollek. Der Pensionär hat früher selber in der Baubranche gearbeitet. „Als das Stadion gebaut wurde, war ich dreimal die Woche hier, um zu schauen, wie es voran geht.“ Ein Rot-Weisser durch und durch.