Erste Mieter im Essener Thyssen-Haus schon ab Herbst
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Essen. Die Sanierung des Rheinstahl-Hochhauses am Bismarckplatz geht laut Eigentümer Fakt AG gut voran. Die ersten neuen Fassadenteile am Nebengebäude wirken denkmalgerecht. Restaurant im 20. Stockwerk geplant.
Sanierung des denkmalgeschützten Thyssen-Hochhauses am Bismarckplatz liegt im Zeitplan
Mittlerweile hängen die ersten neuen Fassadenteile, die optisch den alten ähneln müssen
Schon im Herbst sollen erste Mieter ins sechsgeschossige Nebengebäude einziehen
Die ersten neuen Fassadenteile sind installiert und ihr Anblick dürfte die Essener Denkmalschützer erfreuen: Der Unterschied zu den ursprünglichen Platten am Thyssen-Hochhaus und dem kleineren Nebengebäude am Bismarckplatz ist minimal und nur bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen. Die architektonische Anmutung der frühen 1960er Jahre, die das Ensemble zu einem Denkmal macht, bleibt somit auch nach der grundlegenden Sanierung erhalten, zu der Eigentümer Hubert Schulte-Kemper mit seiner Fakt AG am Mittwoch Zwischenbilanz zog (direkt zur Fotostrecke).
Alte Hochhäuser weisen meist eine Energieeffizienz auf wie amerikanische Straßenkreuzer der gleichen Baujahre: verheerend verschwenderisch. Die Kunst besteht im Denkmalfall darin, die Fassade optisch zu erhalten und das Haus dennoch energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. „Das haben wir geschafft“, berichtete Projektmanager Frank Petschow.
Energetisch auf gutem Niveau
Laut seinen Berechnungen werde das Gebäude nach Fertigstellung im Vergleich zu früher nur noch ein Fünftel der Energie verbrauchen. Gelungen sei dies mit einem minimalen Trick: Wo die steinernen Fassadenteile früher 15 Zentimeter dick am Rohbau hingen, sind die neuen aus Kunststoff 25 Zentimeter dick – ein Unterschied, der optisch nicht ins Gewicht fällt, aber technisch viel Wirkung zeigt.
Rheinstahl-Haus wird Fakt Tower
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Die künftigen Mieter wird das freuen, niemand mag sich heute noch Energieverbräuche leisten wie in den frühen Sechzigern. „Bisher sind wir mit den Arbeiten vollkommen im Plan“, sagt Hubert Schulte-Kemper. Es ist angesichts des noch fehlenden Innenausbaus schwer vorstellbar, aber im kleineren Haus sollen schon im November 2016 die ersten Einzüge stattfinden. Und im Sommer 2017 soll auch das 20-stöckige Hochhaus zur Hälfte bereits wieder genutzt werden. Während das kleine Haus ca. 4000 Quadratmeter Fläche hat, bietet der Turm rund 13.000.
Restaurant in der 20. Etage
Dass er rasch gute Mieter bekommen wird, daran zweifelt Schulte-Kemper nach eigenen Angaben nicht. So optimistisch ist der frühere Chef der Hypothekenbank in Essen, dass er entschied, keinerlei Hotelnutzung vorzusehen, obwohl er etliche Anfragen von Hotel-Betreibern bekommen habe: „Das passt hier nicht zu unseren Plänen.“ Namen von möglichen Mietern wollte er noch nicht nennen, doch sei das ganze Spektrum vom möblierten Büro für den kleinen Dienstleister bis hin zur Nutzung ganzer Etagen für Großunternehmen denkbar. Vorbild sei ganz einfach der Ruhrturm, die frühere Ruhrgas-Zentrale an der Ruhrallee, die Schulte-Kemper mit einem Mix an Mietern ebenfalls wieder erfolgreich in den Markt brachte.
An Sondernutzungen ist neben dem Konferenzzentrum ein besonderer Clou in der 20. Etage geplant: ein Restaurant auf 800 Quadratmetern, das einen weiten Blick über die Stadt bieten wird. „Essen auf höchstem Niveau“, scherzte Schulte-Kemper. Zur Meter-Höhe muss nur noch die Kochkunst kommen.
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