Essen. . Die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft hat wieder finanzielle Sorgen. Die Stadtverwaltung denkt an eine Verschmelzung mit der Evag.

Die „Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft“ (EVV) bleibt das finanzielle Sorgenkind der Stadt. Im laufenden Jahr 2016 erhöht sich der Finanzbedarf der Beteiligungsholding auf rund 14 Millionen Euro, das sind rund 9,4 Millionen Euro mehr als erwartet. Ursächlich für das höhere Defizit ist in erster Linie die ausbleibende Dividende aus den RWE-Aktien. In den kommenden Jahren wird sich die finanzielle Situation der EVV weiter verschärfen. Bis zum Jahr 2020 dürfte sich der Fehlbedarf auf 138 Millionen Euro summieren.

Dabei geht die Verwaltung schon für das kommende Jahr in ihrer Finanzplanung von einer Erholung des Aktienkurses und einer Ausschüttung von 0,25 Euro pro Aktie aus. Offen bleibt, wie die Stadt den Fehlbedarf der EVV decken will und welche Folgen sich daraus für den städtischen Haushalt ergeben.

Die Verwaltung wirbt für eine Verschlankung der EVV. Angedacht ist eine Verschmelzung mit der Essener Verkehrs-AG. Langfristig, so heißt es, ließen sich so zwei Millionen Euro pro Jahr einsparen, insbesondere an Personalkosten. Kündigungen bleiben ausgeschlossen. Andere Gesellschaften wie die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) könnten zurück zur Stadt überführt werden. Das letzte Wort ist darüber in der Politik aber längst noch nicht gesprochen. (schy)