Essen. . Bei der Stadt Essen liegen mittlerweile Pläne über eine mögliche künftige Bebauung des Filet-Grundstückes vor. Thyssen-Krupp: Der Verkaufsprozess läuft aber noch.
- Bei der Stadt liegen mittlerweile Pläne über eine mögliche Bebauung vor
- Investor plant u.a. drei Mehrfamilienhäuser
- Thyssen-Krupp betont aber: Der Verkaufsprozess läuft noch
Drei Jahre nach dem Tod von Berthold Beitz mehren sich die Anzeichen, dass seine Villa in Bredeney abgerissen wird. Stattdessen könnte auf dem Grundstück eine verdichtete Bebauung entstehen. Der Stadtverwaltung liegt eine entsprechende Bauvoranfrage vor. Gestellt hat sie der Thyssen-Krupp-Konzern, der das Grundstück verkaufen will. Dass der Investor darin nicht mit auftaucht, ist nicht ungewöhnlich.
Thyssen-Krupp äußerte sich am Mittwoch zurückhaltend: „Der Verkaufsprozess ist weit fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen.“ So lange will der Konzern auch keine Namen nennen.
Das ehemalige Beitz-Anwesen ist rund 30.000 Quadratmeter groß und gehört zu den exquisitesten Lagen im Essener Süden, wo nur wenige Grundstücke einen direkten Blick auf den Baldeneysee freigeben. Entsprechend hoch dürften die Preisvorstellungen von Thyssen-Krupp sein. Mancher Interessent soll deswegen schon frühzeitig aus dem Bieterverfahren wieder abgesprungen sein, wie diese Zeitung erfuhr. Gerüchtehalber soll das Grundstück bis zu 14 Millionen Euro kosten. Die Bodenrichtwerte für Immobilien in der Straße Weg zur Platte liegen bei weit über 500 Euro pro Quadratmeter. Demnach werden sich auch die Preise, die schließlich die neuen Eigentümer der Wohnungen zahlen müssen, am oberen Rand bewegen.
Neues Projekt
Das neue Projekt soll laut den vorgelegten Plänen „Wohnpark Weg zur Platte“ heißen. Vorgesehen sind drei Ein- oder Zweifamilienhäuser sowie drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils zirka sechs Wohnungen. Hinzu kommt eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen. Trotz der Größe des Grundstücks ist lediglich eine Bebauung entlang der Straße zugelassen. Bei der zuständigen Bezirksvertretung atmet man ein wenig auf: „Ich hätte mit wesentlich mehr Bebauung dort gerechnet“, sagte Bezirksbürgermeister Michael Bonmann. Für die Verkehrssituation auf der Straße wäre das verheerend gewesen.
Mit dem Abriss der Beitz-Villa haben sich indes nicht nur die Bezirksvertreter abgefunden. Die zwischenzeitlich hitzig geführte öffentliche Debatte darüber, ob sie unter Denkmalschutz gestellt gehört, hat sich wieder beruhigt. Das ist sicher auch für den Investor ein nicht unwichtiger Umstand.