Essen. . Essener Geldinstitute reagieren mit unterschiedlichen Vorkehrungen auf die Serie der Geldautomaten-Sprengungen in Nordrhein-Westfalen.

  • Serie der Geldautomaten-Sprengungen reißt in NRW nicht ab
  • Essener Banken haben Vorkehrungen getroffen
  • Kunden müssen sich etwas einschränken

Nach der nicht abreißenden Serie von Geldautomaten-Sprengungen in NRW haben die Essener Banken aufgerüstet und die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. „Wir haben unsere Automaten mit geeigneten technischen Gegenmaßnahmen ausgerüstet“, bestätigte Gregor Stricker, Sprecher der National-Bank. Auch die Sparkasse erklärte, dass sie reagiert habe, nannte jedoch keine Details. Darüber hinaus wollen sich immer mehr Banken gegen die Überfälle schützen, indem sie nachts ihre Filialen und SB-Center abschließen.

Allein 60 Geldausgabegeräte von verschiedenen Banken wurden 2015 in NRW gesprengt. In diesem Jahr waren es schon mehr als 20 Angriffe. Erst am gestrigen Mittwoch hatten Unbekannte in Bonn und Euskirchen zugeschlagen. In Essen traf es Ende Februar Filialen der Commerzbank und der Santander Bank.

Zwischen 0 und 5 Uhr zu

Bei der National-Bank bleiben alle Foyers jetzt nachts zwischen 0 und 5 Uhr geschlossen. „Wir folgen damit einer Empfehlung des Landeskriminalamtes“, so Stricker. Auch bei der Sparda-Bank West ist das Geldabheben nachts nur noch eingeschränkt möglich. Zwischen 0 und 5 Uhr sind die SB-Center in Altendorf, Werden und in der Segerothstraße ebenfalls dicht. Die Filialen dagegen hätten weiter rund um die Uhr geöffnet, werden jedoch von einem Sicherheitsdienst videoüberwacht, heißt es. Einen ähnlichen Weg geht die Commerzbank: „An einzelnen gefährdeten Standorten schließen wir vorübergehend die SB-Zonen über Nacht“, teilte eine Sprecherin mit.

Bei der Sparkasse können Kunden indes schon seit Jahren zwischen 0 und 6 Uhr in den Geschäftsstellen und SB-Bereichen kein Geld abheben, weil sie verschlossen sind. Der Schritt war damals allerdings aus „Hygienegründen“ beschlossen worden, damit die Räume nicht als Schlaflager für Obdachlose dienen können. Deutsche Bank und Geno Bank sehen unterdessen im Moment keinen Grund, den Zugang zu ihren SB-Centern nachts zu versperren.

Geldscheine werden eingefärbt

Über technische Schritte halten sich die Banken aus Sicherheitsgründen dagegen eher bedeckt. Die National-Bank setzt unter anderem Farbsysteme ein, die die Geldscheine bei gewaltsamer Öffnung einfärben. Gleichzeitig habe sie die Bargeldmenge in den Automaten „drastisch reduziert“.

Die Sparda-Bank West tauscht nun nach und nach ihre 150 Geldautomaten gegen so genannte Gas-Ex-Tresore aus. Diese Geldautomaten hätten weniger Leerraum im Inneren, so dass weniger Gas hineinpasst. Die Menge würde somit nicht ausreichen, den Tresor zu sprengen.

Für die Banken ist die Situation insgesamt ein schwieriger Spagat. „Wir sind bestrebt, die Balance zu wahren zwischen berechtigten Sicherheitsaspekten und gutem Service für die Kunden“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank.