Essen. . Aus Furcht vor einem Atomunfall sollen alle NRW-Kommunen Vorräte mit Jodtabletten anlegen. In Essen sind dazu noch viele Fragen offen.

  • Laut NRW-Innenministerium sollen die Kommunen Vorräte mit Jodtabletten anlegen
  • Essen benötigt für seine Bürger 450 000 Tabletten
  • Noch sind bei Gesundheitsamt und Feuerwehr viele Fragen offen

Die Nachricht in unserer Zeitung sorgte am Dienstag tatsächlich für etwas Aufregung. Aus Furcht vor einem Atomunfall und die dann drohende radioaktive Strahlung sollen alle NRW-Kommunen, laut Landes-Innenministerium, Vorräte mit Jodtabletten für ihre Bürger anlegen. Die Beschaffung soll bereits in die Wege geleitet worden sein.

Das soll auch in Essen der Fall sein, bestätigten sowohl das Gesundheitsamt der Stadt als auch die Feuerwehr, die beide in den Katastrophenschutz der Stadt involviert sind. „Es existiert eine Bedarfsfeststellung“, bestätigte Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen. Danach benötigt Essen 450.000 Tabletten für seine Bürger.

Wann sollen die Jodtabletten wo sein?

Allerdings wissen weder Gesundheitsamt noch Feuerwehr, wann die Jodtabletten wo sein sollen. Auch für das Ausgabeverfahren gibt es noch keinerlei konkrete Pläne. Werden die Tabletten zentral gelagert oder einwohnernah in die Stadtteile gegeben? Werden sie bereits vor dem drohenden Ernstfall an die Bürger verteilt? Die Tabletten dürfen nämlich nicht erst eingenommen werden, wenn die Strahlung schon da ist.

„Es gibt Fragen über Fragen“, sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen. Nicht nur er ist auf die Antworten gespannt, die erst gesucht und besprochen werden müssen. Was zumindest sicher ist: Essen liegt nicht in der „Außenzone“ und damit im Umkreis von 100 Kilometern um das umstrittene belgische Kraftwerk Tihange nahe Lüttich.

Weitere Informationen des Bundes zu Jodtabletten finden Sie hier.