Dortmund. .
Sämtliche Kommunen in NRW sollen Zug um Zug mit Jodtabletten zum Schutz der Bevölkerung vor radioaktiver Strahlung ausgestattet werden. Das gab das NRW-Innenministerium jetzt bekannt. Grund sind reformierte Empfehlungen der Strahlenschutzkommission des Bundes, die Erkenntnisse aus dem Reaktorunfall in Fukushima ausgewertet hat. Demnach muss unter anderem künftig für das gesamte Land NRW die Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Schwangeren mit Jodtabletten gewährleistet sein.
Zwar ist der Bund für die Beschaffung der Medikamente zuständig, doch um die Versorgung zu beschleunigen, hat NRW als erstes Bundesland die Beschaffung der Mittel auf eigene Kosten in die Wege geleitet. Die Verteilung im Notfall obliegt dann den Katastrophenschutzbehörden vor Ort.
Bislang bestand das Innenministerium auf einer zentralen Lagerung der Tabletten. Doch nachdem Belgien Anfang Mai die Ausgabe von Jodtabletten an die gesamte Bevölkerung beschlossen hatte, stieg der Druck auf die Landesregierung. Nach Gesprächen mit den Kommunen lenkte Innenminister Ralf Jäger (SPD) kürzlich ein. Damit können Städte die Tabletten vorab verteilen, wenn sie entsprechende Konzepte vorlegen.