Essen. . Feuerwehr und Bauordnungsamtes sind einem Hinweis nachgegangen. Konkret geht es um das „Café Butterzeit“ in Halle 12 des Weltkulturerbes.
Gibt es auf Zeche Zollverein Handlungsbedarf in Sachen Brandschutz? Mitarbeiter der Feuerwehr und des Bauordnungsamtes sind einem entsprechenden Hinweis nachgegangen. Konkret geht es um das „Café Butterzeit“ in Halle 12 des Weltkulturerbes. Das Ergebnis: Gravierende Mängel seien nicht festgestellt worden, sagt Mike Filzen, Sprecher der Feuerwehr Essen. Gegebenenfalls müsse aber nachgebessert werden. Ein Gespräch mit einem Brandsachverständigen stehe dazu noch aus.
Die Behörden sahen keine Veranlassung dafür, das Café zu schließen. Am gestrigen Montag nahm ein Experte auf Veranlassung der Stiftung Zollverein den Betrieb abermals in Augenschein. Auslöser für die Überprüfung durch die Feuerwehr und das Bauordnungsamt war ein anonymes Schreiben. Der unbekannte Verfasser, bei dem es sich nach eigenen Angaben um jemanden vom Fach handelt, nimmt darin unter anderem Anstoß an einer unter der Decke angebrachten metallenen Kabelbühne, „die völlig offen und ungeschützt durch die gesamten Räumlichkeiten des Cafés verläuft“ und über die offensichtlich sämtliche Stromleitungen verliefen.
Kabelbrand würde zu einer starken Rauchgasentwicklung führen
Zwar verfügten die Räume über eine Sprinkleranlage, wie der Verfasser feststellte, doch sei diese unterhalb der besagten Kabelbühne montiert, so dass sie die Anlage im Falle eines Brandes nicht schütze. Selbst ein kleiner Kabelbrand würde zu einer starken Rauchgasentwicklung führen, warnt der unbekannte Schreiber. Er selbst zeigt sich in dem Brief „erschüttert, dass dies heutzutage in einer öffentlichen Veranstaltungsstätte möglich ist“.
Die Feuerwehr kann nach den Worten ihres Sprechers dagegen keine Gefahr für Leib und Leben erkennen. Geprüft werde allerdings, ob die Kabelbühne eingehaust werden müsse, so Mike Filzen.
Nicht Bestandteil des vorliegenden Brandschutzkonzeptes
Die Stiftung Zollverein weist daraufhin, dass das aktuelle Brandschutzkonzept von Feuerwehr und dem Bauordnungsamt geprüft, genehmigt und nach dessen Umsetzung abgenommen worden sei. Eine Einhausung der Kabelbühne sei nicht Bestandteil des vorliegenden Brandschutzkonzeptes.
Unkritisch sieht die Feuerwehr, dass der Sanitärtrakt mit dem darüber befindlichen Büro komplett in Holzbauweise errichtet worden seien. Auch das hatte der anonyme Verfasser bemängelt.
Die Stiftung Zollverein sah sich bereits 2011 dem Vorwurf über mangelhaften Brandschutz ausgesetzt. Damals ging es um die ehemalige Kohlenwäsche, in der das Ruhrmuseum untergebracht ist. Die Stiftung wie auch die zuständige Bauaufsicht hatten betont, die Sicherheit von Besuchern und Mitarbeitern sei nicht gefährdet.