Margarethenhöhe. .

Ab Februar lässt die Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS) Rauchmelder in ihren rund 3200 Wohneinheiten auf der Margarethenhöhe einbauen. Zum Jahresbeginn 2017 muss diese Nachrüstung von älteren Häusern erfolgt sein, verlangt der Gesetzgeber.

Kai Resing lebt auf der Margarethenhöhe. Durch ein Schreiben erfuhr er vom Vorhaben der MKS. „Der Einbau ist prinzipiell eine gute Sache. Es ist auch in Ordnung, dass die Mieter an den Kosten für die Rauchmelder beteiligt werden“, findet er. Allerdings ärgert ihn, dass er als Mieter von der MKS verpflichtet werde, die Wartung durch die Firma, die die Geräte auch anbringt, vornehmen zu lassen. Die Arbeiten würden ihm im Rahmen der Betriebskostenabrechnung in Rechnung gestellt, und zwar laut Schreiben der MKS mit 2,98 Euro brutto pro Jahr und Rauchmelder.

Ein Wechsel der Batterie stehe vorerst nicht an, da die neuen Geräte eine Zehn-Jahres-Batterie hätten. „Ich sehe nicht ein, warum ich als Mieter gezwungen werde, die Wartung durch diese Firma zu akzeptieren. Bei mehreren Rauchmeldern pro Wohnung summiert sich das. Die Rauchmelder, die ich zur eigenen Sicherheit vor Jahren installiert habe, überprüfe ich immer selbst. Das geht ganz einfach durch Knopfdruck“, sagt Resing.

Thomas Möller, Geschäftsführer der MKS, erklärt das Vorgehen der Stiftung. Man sei als Vermieter nicht nur zum Einbau der Geräte verpflichtet, sondern müsse auch Sorge tragen, dass sie tatsächlich funktionierten. „Wir sind froh, einen günstigen Preis für die Wartung erreicht zu haben. Gerade viele ältere Menschen können die Kontrolle der Geräte nicht selbst übernehmen“, sagt Möller. Zudem könne die MKS nicht kontrollieren, ob die Wartung tatsächlich erfolgt sei, wenn sie nicht über eine Firma laufe. Dabei gehe es auch um Haftungsfragen, wenn tatsächlich einmal etwas passiere. Außerdem seien Rauchmelder im Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flur vorgeschrieben. „Wir wissen aber nicht, ob der Mieter die Nutzung der Räume verändert hat.“ Auch das könne man bei der jährlichen Wartung feststellen.

Die Wohnungsgesellschaft Allbau AG handhabt die Wartung von Rauchmeldern anders. Auch sie wird von März bis November ihre rund 18 000 Wohnungen im Bestand mit Rauchmeldern mit Zehn-Jahres-Batterie bestücken lassen. Der Einbau dieser Geräte verbessere den Wohnwert und werde über eine Modernisierungsumlage abgerechnet. Beim Einbau erfolge eine kleine Einweisung in die Handhabung der Geräte, die Mieter erhielten ein Informationsblatt. „Das wird besonders positiv angesehen, da die Wartung der Rauchmelder von den Mietparteien selbst übernommen werden muss“, so Allbau-Sprecher Dieter Remy. Dazu müssten sich gerade ältere Menschen, die schlecht auf eine Leiter steigen könnten, wenn möglich mit ihren Angehörigen abstimmen. Da laut Remy gerade Senioren bei Wohnungsbränden die Risiko-Gruppe Nummer eins seien, unterstütze die Allbau AG die Initiative „Brandschutz für Senioren“ der Feuerwehr Essen. Dabei gebe es Info-Veranstaltungen mit der Feuerwehr und Risiko-Checks bei den Mietern, um Gefahrenquellen zu erkennen.

„Der Mieter muss in der Regel die Wartung übernehmen“, sagt auch Anke Eymann-Kapser von der Verbraucherzentrale: „Die jährliche Inspektion und Wartung der Rauchmelder ist sinnvoll und notwendig, um die Funktionsbereitschaft des Melders zu testen. Der Rauchmelder ist (...) einer Funktionskontrolle zu unterziehen“, heißt es auf der Internet-Seite „Rauchmelder retten Leben“, die unter anderem vom Deutschen Feuerwehrverband unterstützt wird.