Essen. Das Univiertel braucht mehr Grünpflege und mehr Sicherheit. Nicht zuletzt müssen endlich die alles vollkotenden Kanadagänse weg. Ein Kommentar.
Das alte Lied: Mit viel Steuergeld wird Neues geschaffen, das die Stadt voranbringt. Doch die salbungsvollen Eröffnungsreden sind noch nicht ganz verklungen, da erlahmt der Ehrgeiz, das Erreichte auch zu sichern.
Das Univiertel ist nun einmal eine Insel in einem schwierigen Umfeld. Deshalb war immer klar, dass hier eher mehr Aufwand für Reinigung, Sicherheit und öffentliche Ordnung nötig ist als anderswo.
Falsch verstandener Tierschutz
Nachhaltigkeit ist ein schönes Wort, das uns im Zuge der Grünen Hauptstadt gewiss wieder vielfach entgegentönen wird. Am Beispiel Univiertel fragt man sich aber, warum die Stadt so geizig damit ist, sobald es konkret wird. Es ist alles andere als nachhaltig, Grünflächen anzulegen und sie dann verkommen zu lassen. Am fehlenden Geld kann’s nicht liegen. Wer 845.000 Euro für Grüne-Hauptstadt-Beratung ausgibt, kann auch das Grün im Univiertel und anderswo pflegen. Das wäre übrigens viel sinnvoller – jedenfalls für die Bürger, um die es ja wohl gehen sollte.
Erst nachdem die WAZ offiziell nachgefragt hatte, begann plötzlich die Reinigung der fingerdick vollgekoteten Wege. Eine gut geführte Verwaltung sieht die Arbeit und wartet nicht darauf, bis Medien Druck machen. Peinlich ist in diesem Zusammenhang auch die weiterhin fehlende Lösung für die Kanadagänse-Plage. Nur noch absurd, wieviel Substanz hier auf dem Altar eines falsch verstandenen Tierschutzes geopfert wird – und zwar nicht nur im Univiertel.