Essen. . Der Energiekonzern RWE schließt dafür auch den Rückkauf und Abriss des Hochhauses an der Huyssenallee 2 in Essen nicht aus.

  • RWE sucht nach seiner Aufspaltung einen Standort für die neue Gesellschaft
  • Ein Neubau an der Huyssenallee wird weiter geprüft
  • Auch der Rückkauf und Abriss des Hochhauses Huyssenallee 2 ist nicht ausgeschlossen

Der Umbau des RWE-Konzerns wird auch das Stadtbild in den kommenden zehn Jahren nachhaltig verändern. Seit wenigen Wochen ist bereits bekannt, dass die „alte“ RWE AG an die Altenessener Straße ziehen und einen neuen Konzernsitz bauen wird, dort wo die Wurzeln des Unternehmens liegen.

Die spannende Frage nun aber ist: Wo wird es künftig die neue RWE hinziehen? Ihr Mietvertrag im Turm am Opernplatz läuft 2024 aus und die RWE-Spitze hat keinen Hehl daraus gemacht, dass sie lieber heute als morgen dort ausziehen würde. Deshalb prüft RWE für die neue Gesellschaft bereits Alternativ-Standorte innerhalb von Essen. „Unsere Fachleute arbeiten intensiv daran, aus mehreren möglichen Standorten den am besten geeigneten zu selektieren“, erklärte ein Sprecher auf Anfrage.

Erster Abbruch hat begonnen

Wie diese Zeitung aus informierten Kreisen erfuhr, ist RWE weiterhin an einem Neubau am Anfang der Huyssenallee interessiert. Die Fläche zwischen Baedekerstraße bis zur Ecke Kruppstraße war in der Vergangenheit bereits als potenzieller Standort für einen zentralen RWE-Campus im Gespräch gewesen. Diese Idee wurde aber verworfen, weil RWE die alte und neue Gesellschaft auch örtlich trennen will.

Das RWE-Hochhaus an der Huyssenallee 2 wurde 1980 erbaut.
Das RWE-Hochhaus an der Huyssenallee 2 wurde 1980 erbaut. © FUNKE Foto Services

Nun also könnte dieser Teil der Huyssenallee zumindest als Campus für die „neue“ RWE entwickelt werden. Die Flächen dort gehören dem Konzern zum Teil selbst. Nach Informationen dieser Zeitung ist RWE dabei auch an einem Rückkauf des 19-stöckigen Hochhauses an der Ecke Huyssenallee, Krupp-straße, interessiert und würde es anschließend für einen großzügigen Neubau abreißen. Dafür muss freilich der Preis stimmen. „Sollten die Eigentümer der Huyssenallee 2 bis 14 RWE ein wirtschaftlich sehr interessantes Angebot machen, werden wir es objektiv prüfen“, sagte der RWE-Sprecher.

RWE müsste Häuser abreißen

RWE hatte das 1980 errichtete Hochhaus 2004 verkauft und anschließend zurückgemietet. Käufer war damals der Fonds „Falk Capital“, der mittlerweile insolvent sein soll. Das Geld kam damals von einem Bankenkonsortium, darunter der Landesbank Rheinland-Pfalz, die heute zur Landesbank Baden-Württemberg gehört.

Der Verkaufsdruck auf die Eigentümer des Hochhaus-Komplexes könnte steigen, denn RWE wird die Mietverträge Mitte nächsten Jahres auslaufen lassen. Das Gebäude, das rund 3000 Büroarbeitsplätze fasst und laut RWE nicht mehr als zeitgemäß gilt, dürfte zudem nicht so leicht wieder vermietbar sein.

Sollte es auf einen Campus auf der Huyssenallee hinauslaufen, müsste RWE zudem die bestehenden Gebäude entlang der Straße abreißen. Der Abbruch des ersten Hauses an der Ecke Baedekerstraße hat dieser Tage begonnen. Vorbote für einen Neubau soll dies aber noch nicht sein, heißt es. Eher ein notwendiger Schritt, weil die Immobilie zu marode ist und sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Ein Abriss der nebenliegenden Häuser kommt zudem nicht so schnell in Frage. Denn RWE braucht diese Büros übergangsweise für die Mitarbeiter, die kommendes Jahr aus dem Hochhaus Huyssenallee 2 ausziehen werden – solange, bis 2020 der neue Standort an der Altenessener Straße fertig sein wird. Der Konzernumbau wird die kommenden Jahre also auch die Mitarbeiter auf Trab halten.