Essen. . Melani Ilic hat gerade ihre erste Kollektion präsentiert: Die Designerin konzentriert sich auf so genannte „Print Fashion“, die in Horst veredelt wird.

  • Melanie Ilic präsentierte erste Kollektion ihres Labels „Lookabe“ im Rüttenscheider In-Lokal Zucca
  • „Print-Fashion“: 29-Jährige veredelt Shirts und Hoodies durch Aufdrucke und Stickerei
  • Kooperation mit „Planconcept“, einem Großhandel für Werbemittel

Ihre Mode präsentiert sie in sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat und Facebook; ihre Botschafterinnen sind im Internet, nicht auf Laufstegen zu Hause: Die Essener Designerin Melani Ilic gehört zu jenen Vertretern einer neuen Modeszene, für die die Anerkennung von Fashion-Bloggern und das Teilen ihrer Bilder im weltweiten Netz der Schlüssel zum Erfolg sind.

Am Donnerstagabend präsentierte Ilic die erste Kollektion ihres Labels „Lookabe“ mit gut 40 Teilen im Rüttenscheider In-Lokal Zucca unter den wachsamen Augen zahlreicher Modebloggerinnen: darunter etwa Linda Teodosiu und Vicky Wanka, die bei vielen jungen Frauen unter 25 Jahren längst Stilikonen sind.

Modedesignerin Melani Ilic aus Essen hat mit ihrem Geschäftspartner Christoph Ruhrmann das Modelabel „Lookabe“ gegründet. Foto: Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Modedesignerin Melani Ilic aus Essen hat mit ihrem Geschäftspartner Christoph Ruhrmann das Modelabel „Lookabe“ gegründet. Foto: Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services

Dabei geriet die Grafikdesignerin aus Bergerhausen eher zufällig an das Thema Mode, wie sie erklärt: „Ich habe anfangs nur ein paar Teile für mich selbst designt, einige ausgewählte Stücke auch Freundinnen als Geschenk mitgebracht. Schließlich habe ich immer mehr Anfragen bekommen.“

Melani Ilic konzentriert sich auf so genannte „Print-Fashion“ für junge Frauen: Dabei werden von ihr in Rohform bestellte Kleidungsstücke und auch Accessoires mit Prints bedruckt, bestickt oder gelasert. Mit an bekannte Designer erinnernde Sprüche wie „Coco made me do that“ oder „Ain’t Laurent without Yves“ will die 29-Jährige dabei bewusst ein modeaffines weibliches Publikum ansprechen. „Unser Online-Shop ist nur für Mädels“, sagt Ilic.

Modebloggerinnen als Werbebotschafter

Geschäftspartner Christoph Ruhrmann zeigt einen der Spezialdrucker, mit dem ein Leinenbeutel beflockt wird. Andere Drucker besticken die Rohware direkt Foto: Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Geschäftspartner Christoph Ruhrmann zeigt einen der Spezialdrucker, mit dem ein Leinenbeutel beflockt wird. Andere Drucker besticken die Rohware direkt Foto: Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services

Ende 2015 fasste sie mit ihrem Geschäftspartner Christian Ruhrmann den Entschluss, ihre Mode professionell zu vermarkten und einen eigenen Online-Shop aufzubauen. Ilic betreibt hauptberuflich eine Werbeagentur, Ruhrmann mit „Planconcept“ einen Großhandel für Werbemittel an der Ruhrau in Horst. Eben dort stehen auch die nötigen Produktionsmittel bereit, kommt die Mode direkt aus dem Drucker.

„Unsere Rohware, etwa T-Shirts und Hoodies, wird in Spanien und Kroatien gefertigt, die Taschen werden in Deutschland produziert. Die Veredelung mit den Sprüchen können wir hier direkt vor Ort übernehmen“, erklärt Melani Ilic das Prinzip. Sie lasse ihre Ware ganz bewusst in Europa fertigen, rechtfertigt damit auch die vergleichsweise höheren Preise: So kosten die T-Shirts 29,95 Euro, der Hoodie 65 Euro.

Die Inspiration für die Sprüche und Schriften holt sich die junge Frau dabei selbst am liebsten aus dem Netz, sie ist ständig auf Modeblogs unterwegs. Ilic ist überzeugt davon, dass deren Einfluss noch weiter wachsen wird, speziell für junge Labels wie ihres. „Schon jetzt haben bekannte Modebloggerinnen eine große Reichweite und werden als Werbebotschafterinnen auch für bekannte Marken immer wichtiger“, weiß Melani Ilic. Für sie ist „Lookabe“ zunächst ein zweites Standbein, die Verwirklichung eines Mädchentraums. „Aber natürlich ist es mein Ziel, zu expandieren“, sagt die Jungunternehmerin selbstbewusst.

„Girl Boss“ prangt auf einem ihrer Shirts. Ein Spruch, den sie längst wörtlich genommen hat.