Essen-Südviertel. . „Tiipula“ haben Maren und Hella Schneider ihr Label und Atelier genannt. Die beiden verbinden Fotografie und Illustration auf besondere Weise.

Wer dem weit verbreiteten Vorurteil glaubt, für Künstler starte der Tag erst mittags, den belehren die beiden emsigen Schwestern Maren und Hella Schneider eines Besseren: Freitagmorgen, 8 Uhr, und die beiden Folkwang-Absolventinnen sind trotz Uhrzeit und der allgegenwärtigen, morbid-melancholischen Motive in ihrem Atelier schon quicklebendig.

Während Maren (32) noch ein Illustratoren-Festival in Köln vorbereitet, erledigt ihre vier Jahre jüngere Schwester Hella die Vorarbeiten für die Fotografieausstellung ihres Masterstudiengangs. Die beiden haben Kommunikationsdesign studiert, jeweils mit den Schwerpunkten Illustration und Fotografie. Trotz eines vollen Terminkalenders haben die beiden eine gemeinsame Herzensangelegenheit: Mit ihrem Design-Label und gleichnamigen Atelier „Tiipula“, das sie im vergangenen Jahr an der Zindelstraße unweit des Bismarckplatzes eröffneten, haben die jungen Frauen ihre beiden Professionen zusammengebracht. Ihre Entwürfe schlagen sich dabei in Art Prints, Postern, Fotokunst und Illustrationen auf Papier, Holz und Textilien nieder, oft werden die Motive im Hand-Siebdruck-Verfahren aufgebracht.

Inspiration in der Natur

„Es war immer unser Traum, einen kleinen Laden mit Schaufenster und angeschlossener Werkstatt zu eröffnen“, blickt Hella Schneider zurück. Ein Name war recht schnell gefunden: So ist „Tipula“ die biologische Bezeichnung für die Schnake, im Volksmund auch als Schneider bekannt – dem Familiennamen der kreativen Schwestern.

Inspiration für ihre Arbeiten finden die beiden meistens in der Natur: Insekten und Pflanzen, auch in Makroaufnahmen, bilden oft die Grundlagen. „Ich nehme meine Kamera eigentlich immer mit“, sagt Hella Schneider, die mit einer analogen Spiegelreflexkamera fotografiert und ihre Bilder selbst entwickelt.

Die greifbare Form der Kunst

Wie ihre greifbare Form der Kunst – auf Holz, T-Shirts, Kapuzenpullis oder Postkarten – beim Publikum ankommt, haben die beiden seit 2013 auf diversen Kreativmärkten in der Region und auf entsprechenden Design-Internet-Plattformen wie Dawanda getestet.

Im vergangenen Jahr wurden die beiden auf der Suche nach einem eigenen Atelier an der Zindelstraße fündig: unweit des Plattenladens „New Lifeshark Records“, mit dem sie gern Kooperationen auf die Beine stellen würden. „Unser Traum wäre es“, sagt Maren Schneider, „hier eine kleine kreative Ecke zu etablieren – mit Nachbarn wie der Philharmonie und dem Museum Folkwang bietet sich das ja an“.

Tiipula, Zindelstraße 13, geöffnet immer montags von 12 bis 18 Uhr sowie auf Anfrage. Weitere Informationen gibt es auch hier.