Essen. . Vierbeiner können beim Training körperlich und pädagogisch wertvoll sein. Ein Besuch in der Reitschule Eichenhof und beim Hundesportverein Kupferdreh.
Beim Sport werden gerne unterstützende Hilfsmittel eingesetzt. Beispiele gefällig? Die richtigen Schuhe beim Laufen, der richtige Schläger beim Tennis, der richtige Stepper für das heimische Fitnesstraining. Daneben kommen inzwischen immer häufiger Tiere zum Einsatz. Zur Begleitung, zur Motivation und zur Übung der richtigen Bewegungen.
Auf dem Haarzopfer Eichenhof ist an sieben Tagen in der Woche was los. Über 200 Kinder ab vier Jahren und Jugendliche aus Essen und den Nachbarstädten besuchen hier Reitkurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Fünf Trainer, drei Trainer-Assistentinnen und reichlich Ehrenamtliche sind im Einsatz. Vor allem das besondere Angebot für die ganz Kleinen genießt eine hohe Nachfrage. Längst gibt es eine Warteliste. „So ein Angebot für Kinder ab vier Jahren ist keineswegs üblich“, erklärt Maria Schierhölter-Otte. Sie ist Leiterin der Abteilung Jugend der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, dem Dachverband der Reiter in Deutschland. „Wir könnten auch mit und für Erwachsene mehr machen, Anfragen sind da. Aber wir haben keine weiteren Kapazitäten“, sagt Grita Kreuselberg. Die 30-Jährige ist Mit-Betreiberin des Hofs, Pferdewirtin und besitzt Trainer-Lizenzen, u.a. Reiten als Gesundheitssport.
Körperlich und pädagogisch wertvoll
Das Reiten und die Arbeit mit den Pferden ist körperlich und pädagogisch wertvoll für die Kursteilnehmer. „Es ist Sport, denn es ist längst nicht so, dass sich nur das Pferd bewegt “, sagt Grita Kreuselberg. „Muskelpartien werden aktiviert, Balance und Koordination geschult.“ Die Pferdewirtin erlebt immer wieder, wie vor allem kleine Kinder ihren Körper durch das Reiten kennenlernen. Dazu schulen die Kurse in der Kinder- und Jugendreitschule die soziale Kompetenz. „Pflege und Betreuung der Tiere sind Teil des Programms. Die Kinder sollen nicht einfach kommen und nach dem Kurs wieder gehen, sondern auch eine Verantwortung für das Tier übernehmen“, erklärt Grita Kreuselberg.
Das Thema Verantwortung für den tierischen Partner wird auch beim Hundesportverein Essen-Kupferdreh 1959 groß geschrieben. Auf dem Vereinsgelände an der Nierenhoferstraße wird neben dem klassischen Training, bei dem sich die Hunde bewegen, auch der Turnierhundsport (THS) angeboten. „Eine Sportart, die sich für jeden eignet, der Spaß am Laufen hat“, erklärt Vorsitzende Katharina Ecke, die aktive Turnierhundsportlerin ist. Der Hundehalter absolviert dabei mit seinem Vierbeiner einen Hürdenlauf (80 Meter), einen Slalom (75 Meter) und einen Hindernislauf (80 Meter). Zudem gibt es Staffelwertung und Geländelauf über bis zu fünf Kilometer.
Teilnahme auch an Meisterschaften möglich
THS ist dabei nicht nur mit allen Hunderassen – von der Dogge bis zum Dackel – möglich. Hundehalter jeden Alters können die sportliche Variante absolvieren. „Freizeitsport, Breitensport, Leistungssport sind möglich. Wir nehmen auch an Meisterschaften teil“, erklärt Katharina Ecke. Für Anfänger gibt es spezielles Grundlagentraining, bei dem die Kommunikation zwischen Mensch und Hund geschult wird. „Wir bauen ein zwangloses, harmonisches Miteinander auf. Beide sollen die Freude an der Bewegung gemeinsam genießen“, beschreibt Katharina Ecke.
Das Aufbautraining ist dann das eigentliche Sporttraining mit speziellen Laufeinheiten. „Dann gehen viele Teilnehmer in ihren ersten Wettkampf“, hat Katharina Ecke beobachtet. Sie spürt im Frühjahr und im Sommer regen Zulauf beim THS. „Die Menschen wollen raus und sich bewegen.“