Essen. Europaweite Kampagne „Erlebe deinen Wochenmarkt“: Zum ersten Mal machen sechs Essener Märkte mit, los geht’s Mittwoch auf der Margarethenhöhe.

„Erlebe deinen Wochenmarkt“ – so nennt sich die europaweite Imagekampagne, die die Wochenmärkte in den Mittelpunkt rücken will. In diesem Jahr werben zum ersten Mal auch die Essener Wochenmärkte für Marktkultur unter freiem Himmel. „Unsere Wochenmärkte laden nicht nur ein zum Einkaufen, sondern auch zum Verweilen und um ins Gespräch zu kommen“, sagt Wolfgang Fröhlich, Geschäftsführer der EVV Verwertungs- und Betriebs GmbH (EVB), die zwischen Karnap und Kettwig 25 Wochenmärkte veranstaltet.

Die glorreichen Zeiten, als Händler auf den Essener Wochenmärkten um jeden freien Zentimeter kämpfen mussten, sind längst vorbei. Der erbitterte Preiskampf der Discounter macht den Markthändlern das (Über-)Leben schwer. Wochenmärkte haben buchstäblich einen schweren Stand.

Je größer das Angebot, desto mehr Kunden

Aber es gibt auch Erfolgsgeschichten – etwa auf der Margarethenhöhe. Ein Markt, der vor einigen Jahren trotz prachtvoller Kulisse sang- und klanglos zu entschlafen drohte und sich jetzt einer neuen Blüte erfreut. „Unser Markt hat sich längst wieder zu einer Institution entwickelt“, bestätigt Altfrid Koßmann, der Vorsitzende der Bürgerschaft. Eine Erfolgsstory, die Hans Engel, der Vorsitzende des Essener Markthändler-Verbandes mit Zahlen zu belegen vermag. „Vor ein paar Jahren waren nur noch drei Stände übrig geblieben, jetzt sind wir bereits zwölf.“

Der Metzger und die Gemüsehändler, die Blumenfrau und der Geflügelstand, der Fischhändler und die „Suppen-Bine“ – sie alle werben mit frischen, lokalen Produkten und kompetenter Beratung. Wer möchte, kann es sich auf dem „Kleinen Markt“ auch an Stehtischen und Sitzgarnituren bequem machen – bei einer nachgewürzten Currywurst, einem Pott Kaffee oder einem Saft vom „Fruchtflitzer“. Merke: Je größer das Angebot, desto mehr Kunden.

Gut gefüllte Einkaufstasche als Preis

„Die Händler müssen mehr Eigeninitiative zeigen und sich ‘was einfallen lassen“, betont der EVB-Geschäftsführer. Hans Engel bietet an seinem Geflügelstand schon seit einiger Zeit auch fertige Speisen an, am Stand nebenan duftet leckerer Reibekuchen. „Die Markthändler müssen sich mehr öffnen und auch bereit sein zu längeren Öffnungszeiten.“ Die klassische Marktzeit ist von 8 bis 13 Uhr, doch im Trend sind jetzt Feierabendmärkte, die ein eher jüngeres Publikum ansprechen. Auf der Margarethenhöhe ziehen sie mit, mittwochs geht das Markttreiben von 10 bis 18 Uhr, samstags dann wie üblich.

Bis zum 14. Mai feiert Europa seine Marktkultur, 3000 Märkte in 17 Ländern machen mit, darunter 150 in Deutschland. Bei der Premiere in Essen sind sechs dabei – in Altenessen, Borbeck, Frohnhausen, Rüttenscheid und Steele. Hinzu kommt das Frischezentrum. Los geht’s am Mittwoch auf der Margarethenhöhe. „Wir locken mit Musik, Grill-Events und verlosen am Glücksrad gut gefüllte Einkaufstaschen mit frischen Produkten unserer Händler“, sagt EVB-Chef Wolfgang Fröhlich.