Essen. . Die steigende Zahl der Einbrüche ist nicht nur in Essen-Werden ein Thema. Initiative „Gemeinsam wachsam“ zählt bei Facebook schon knapp 600 Mitglieder.

Schon bald 600 Mitglieder zählt die lokale Facebook-Gruppe „Gemeinsam wachsam – Nachbarn für Nachbarn“. Ein Indiz dafür, wie stark das Interesse an mehr Sicherheit in Werden, Fischlaken und Heidhausen gewachsen ist. „Das Sicherheitsgefüge in unseren Stadtteilen hat eine empfindliche Schräglage bekommen“, sagt Rechtsanwalt Frank Roeser, gebürtiger Heidhauser und Mitbegründer dieser Bürgergruppe. Nach der Auftaktversammlung im Dezember lädt die Initiative am Dienstag, 3. Mai, abermals in die Domstuben ein. Diesmal berichtet das Essener Sicherheitsunternehmen Condor darüber, wie es in Ratingen-Hösel bei der Wohngebietssicherung vorgeht. Ein Thema, das auch in Werden lebhaft diskutiert wird. „Die Zahl der Einbrüche ist dramatisch gestiegen, gleichzeitig scheint die Polizei unterbesetzt zu sein“, berichtet Roeser.

Einbrecher und Autoknacker verunsichern Werden

In Ratingen-Hösel, wohl eine der exklusivsten Wohngegenden im Land, haben sich die Hauseigentümer zusammengeschlossen und „Condor“ damit beauftragt, ihre Siedlungen zu bestreifen. „Uns interessiert, wie effizient Sicherheitsdienste sind und welche Kosten dafür anfallen“, sagt Frank Roeser. Condor, 1978 gegründet, betreut eigenen Angaben zufolge über die Notruf- und Serviceleitstelle in Essen bundesweit 6000 Alarm-, GPS- und Videokunden.

Die Verunsicherung in der Bürgerschaft sei groß, berichtet Roeser. Neben Wohnungseinbrüchen habe die Zahl der Autoaufbrüche stark zugenommen. Auch Versuche, Pkw zu stehlen, sorgten für Unruhe im Stadtteil.

Die Bürgergruppe „Gemeinsam wachsam“ hat der Jurist mit BAL-Ratsherr Marco Trauten und Martin Müller gegründet. „Wir sind unpolitisch und rein privat strukturiert“, betonen die Initiatoren in ihren schriftlich verfassten Leitlinien. Stärken wollen sie in erster Linie den Zusammenhalt der Menschen in der Nachbarschaft. „Es wäre wünschenswert, wenn man in seiner Straße auf das Haus des Nachbarn aufpasst.“

„Kein Platz für Hetze oder extremistische Äußerungen“

Ausdrücklich distanziert sich die Gruppe „Gemeinsam wachsam“ von radikalen Scharfmachern. Auch kommerzielle Werbung werde abgelehnt. „Hier ist kein Platz für – wie auch immer geartete – Hetze oder extremistische Äußerungen“, heißt es in den auf Facebook veröffentlichten Grundsätzen. Ausdrücklich wird darauf verwiesen, dass die Gruppe die Zusammenarbeit mit der Essener Polizei anstrebe.

Im Dezember hat die Gruppe begonnen, Aufkleber mit dem Gruppen-Motto („Gemeinsam wachsam“) zu verteilen. Gut 3000 Stück haben sie drucken lassen. Je höher der Bekanntheitsgrad der Gruppe, so ihr Kalkül, desto wirksamer die Abschreckung.

3. Mai, 18.30 Uhr, Domstuben, Brückstraße 81, Essen-Werden, interessierte Bürger sind eingeladen.