Essen-Werden. . Auf den Aufklebern steht „Gemeinsam wachsam“ - Bürger aus Werden, Fischlaken und Heidhausen wollen damit deutlich machen, dass sie die Augen aufhalten...

Über 40 Bürger sind an diesem Abend in die Domstuben gekommen. Aus Werden, aus Fischlaken, aus Heidhausen. Sie alle sind Mitglied einer Facebook-Gruppe, die Marco Trauten und Frank Roeser ins Leben gerufen haben.

„Nachbarn für Nachbarn - gemeinsam wachsam“ heißt sie. Und es gab auch einen konkreten Anlass für die Gründung. „Damals hatte man Frank Roeser direkt vor der Tür das Auto ausgeräumt“, erzählt Marco Trauten.

Die ständig zunehmende Anzahl von Einbrüchen und Diebstählen beunruhigt nicht nur Trauten und Roeser - innerhalb kürzester Zeit schlossen sich 235 Mitglieder der Gruppe an. Nach zwei Treffen im kleinen Kreis gab es am Dienstag in den Domstuben die erste große Zusammenkunft. „Ich habe damit gerechnet, dass höchstens zehn Prozent kommen - aber letztendlich waren es über 40 Interessierte“, sagt Marco Trautmann.

Der Aufkleber mit dem Motto der Gruppe wurde an diesem Tag verteilt. „Heute kostet es ja kaum noch etwas, solche Aufkleber drucken zu lassen“, sagt Trauten. 3000 hat er bestellt und erst einmal aus eigener Tasche vorfinanziert.

An seiner Haustür klebt „Gemeinsam wachsam“ schon seit zwei Wochen, und „es gibt mir persönlich ein Gefühl der Sicherheit. Einbrecher, die heute mit den modernsten Methoden arbeiten, kriegen mit, dass sich bei uns etwas tut, dass die Nachbarn aufmerksam sind, aufeinander aufpassen. Das hat sicherlich eine Signalwirkung.“

Ihm gehe es nicht um irgendwelche Heldentaten, keiner soll sich einem mutmaßlichen Täter nähern. „Uns ist es einfach wichtig, gut vernetzt zu sein. Wir sind alle Mitglied in einer WhatsAp-Gruppe und können uns schnell gegenseitig informieren. Und immer sofort die Polizei rufen“, sagt Marco Trauten. Die stünde dem Projekt aus dem Essener Süden von Beginn an sehr positiv gegenüber. „Wenn wir genügend Interessenten finden, werden wir zu einer Infomationsveranstaltung einladen - im Rahmen der Polizei-Kampagne ,Riegel vor! Sicher ist sicherer’.“

Wachsamkeit über den eigenen Gartenzaun hinaus - das ist das Ziel der Initiative. Und auf einem Infoblatt heißt es: „Je mehr wir sind und je höher der Bekanntheitsgrad steigt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch in Ganovenkreisen bekannt wird, wo man es besser bleiben lassen sollte“.

Die kleinen Dinge sind es oft, die eine große Wirkung haben. „Wir werden jetzt verstärkt Hundebesitzer ansprechen, die abends vielleicht nicht immer die gleiche Runde drehen, sondern sich auch mal andere Wege suchen. Das macht es weniger planbar und unberechenbarer“, sagt Marco Trauten.