Steele.. . Das kleine Freibad in Essen-Steele trumpft mit seiner idyllischen Lage auf. Im Sommer kann man das Vereinsheim auf dem Gelände für Pool-Partys mieten.

Der Frühjahrsputz fällt für Hannelore Rottmann immer ein wenig großformatiger aus. Die Vorsitzende des SV Steele 11 muss nämlich dafür sorgen, dass das kleine Freibad an der Westfalenstraße, das ihr Schwimm- und Kanu-Verein betreibt, sich zum Saisonstart von seiner schönsten Seite zeigt. „Aber bei uns packen alle Mitglieder an“, sagt Rottmann gut gelaunt. Gemeinsam haben sie dieser Tage das Schwimmbecken geschrubbt und die gut 9500 Quadratmeter große Liegefläche gereinigt.

Jede Menge Dreck war im Laufe des Winters auf das Gelände und in die Räume des Vereins gespült worden. Ein Umstand, den die idyllische Lage direkt an der Ruhr mit sich bringt: „Wir hatten dreimal Hochwasser.“ Andererseits macht der Standort am Ruhrufer natürlich den Charme des Bades aus. Ursprünglich hatte der SV Steele 11 eine Flussbadeanstalt; als dann das Baden in der Ruhr verboten wurde, entstand auf dem Vereinsgrundstück mit städtischen Mitteln ein 8 mal 25 Meter großes Becken.

Der Verein ist heute Pächter von Bad und Gelände und managt als solcher den Saisonbetrieb weitgehend in Eigenleistung. Zehn Rettungsschwimmer haben sie für den Sommer auf 450-Euro-Basis eingestellt. Den Rest von Kassendienst bis Aufräumen erledigen die etwa 600 Vereinsmitglieder: Jeder über 16 Jahre muss jährlich fünf Stunden Arbeitseinsatz erbringen; viele tun mehr. So fanden sich jüngst zum Großreinemachen gut 75 Helfer ein, „und ich hab’ Reibekuchen gemacht“, sagt Hannelore Rottmann. Die Sport- und Bäderbetriebe wiederum lieferten 30 Tonnen Sand, damit der Strand, der Jahr für Jahr weggeschwemmt wird, erneuert werden konnte. Neben dem Baden-Verboten-Schild versprechen die Holzpodeste: Sonnen erlaubt!

Freibad kann nach Badeschluss gemietet werden

Schon jetzt glitzert das Wasser im Becken, aber Saisonstart ist traditionell zu Muttertag. Von 9 bis 19 Uhr ist am Sonntag, 8. Mai, geöffnet: Mütter zahlen nichts, sondern werden mit Sekt begrüßt.

Auf dem weitläufigen Gelände liegt übrigens auch das Vereinsheim, das der SV Steele seit einigen Jahren für private Feiern vermietet: Hochzeiten wurden hier schon begossen und runde Geburtstage. Besonders beliebt seien die Räumlichkeiten bei Jugendlichen, die ihren 18. feiern, verrät Bodo Peters vom Vorstand des SV Steele 11. Weil das Bad zwischen Ruhr und Radweg liegt, bestehe praktisch keine Gefahr der Lärmbelästigung: „Hier kann man Musik machen, bis der Arzt kommt.“ Oft werde bis drei Uhr morgens getanzt, einmal war erst um acht Uhr Schluss. Ein halbes Jahr im voraus sollte man den Raum aber buchen, rät Peters.

Wer im Sommer feiern will, kann für ein paar Abendstunden nach offiziellem Badeschluss das Freibad dazu mieten. Das kostet zwar extra, bietet jedoch die Möglichkeit für eine stimmungsvolle Pool-Party.