Essen. Mit den 300 Millionen Euro aus Düsseldorf sollen an der Hufelandstraße Schwerpunkte gestärkt und Krankenversorgung und Forschung entscheidend verbessert werden

  • Ministerin Svenja Schulze hatte von 300 Millionen Euro mitgebracht
  • Schwerpunkte sollen gestärkt und Krankenversorgung und Forschung verbessert werden
  • Kaufmäninischer Direktor Kaatze: „Ein guter Tag fürs Uniklinikum“

So wünscht man sich doch einen Besuch im Krankenhaus: Ein Blick in die Runde und nur zufriedene Menschen und lächelnde Gesichter. Dabei ging es gestern in der Uniklinik nicht um eine Krankheit und die heilende Behandlung, sondern um das Fitmachen des medizinischen Großbetriebs für die Zukunft. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze hatte aus Düsseldorf ein Investitionspaket von 300 Millionen Euro mit nach Essen gebracht. „Ein guter Tag fürs Uniklinikum. Und viel Arbeit für unsere Baubateilung“, sagte der Kaufmännische Direktor Thorsten Kaatze.

Bis 2021 entstehen die bereits im Bau befindliche neue Kinderklinik mit viel Individualbetreuung und die neue Nuklearmedizin samt Radiopharmazie. HNO- und Augenklinik sowie Pathologie mit Rechtsmedizin werden saniert und erweitert. Allein für diese vier Großprojekte werden 280 Millionen Euro fällig. Obendrauf kommen Labore zur Stammzellherstellung und ein neues Rechenzentrum.

„Einige Gebäude hier mögen zwar historisch schön anzusehen sein, aber in den letzten 30 Jahren ist doch in der Medizin viel passiert“, sagte Ministerin Svenja Schulze. Die bestehende Kinderklinik wurde gar bereits in den 1930er-Jahren eröffnet. „Wir freuen uns, dass der vorhandene Modernisierungsstau erkannt wurde“, sagte Thorsten Kaatze.

Massive Verzögerungen und Mehrkosten

Dabei wird auf dem Großgelände in Holsterhausen mit über 60 Gebäuden nicht nur neu gebaut, saniert, sondern auch Vorhandenes neu strukturiert. „Viele Wege in den Kliniken und Stationen werden künftig kürzer sein“, erklärte der Ärztliche Direktor Prof. Jochen A. Werner. Die patientenorientierte Krankenversorgung soll so modernisiert und optimiert werden. Das soll sich idealerweise auch positiv auf die defizitären wirtschaftlichen Kennzahlen der Uniklinik auswirken (s. Infobox). Prof. Werner wies zudem daraufhin, dass die Investitionen in den Entwicklungsplan der Uniklinik passen: „Wir stärken unsere Schwerpunkte und verbessern Bereiche unserer Krankenversorgung und Forschung entscheidend.“

Wie nicht nur bei Krankenhäusern üblich, werden die Modernisierungen im laufenden Betrieb – und damit sprichwörtlich am offenen Herzen – gemacht. Massive Verzögerungen und Mehrkosten, wie beim „Westdeutsches Protonentherapiezentrum“, befürchtet das Uniklinik nicht. Die letzten Bauprojekte an der Hufelandstraße blieben im Termin- und Kostenrahmen. „Es wird eine Herausforderung“, sagt der Kaufmännische Direktor Thorsten Kaatze, setzt aber optimistisch auf Bob, den Baumeister: „Wir schaffen das.“