Essen. . Essener Firmen melden weniger Lehrstellen. Das Angebot reicht zwar rechnerisch, praktisch werden viele Jugendliche leer ausgehen.

Die Halbzeitbilanz am Ausbildungsmarkt fällt durchwachsen aus. Die Unternehmen halten sich in diesem Jahr bislang mit der Ausbildung zurück. Wie die Arbeitsagentur am Donnerstag mitteilte, meldeten Firmen der Arbeitsagentur seit Oktober insgesamt 2575 Lehrstellen. Das sind 57 weniger als im vergangenen Jahr bis zu diesem Zeitpunkt. „Die Ausbildungsangebote halten mit der Beschäftigungsentwicklung nicht Schritt“, sagte am Donnerstag der Chef der Arbeitsagentur, Klaus Peters.

Zu den betrieblichen kommen noch 219 außerbetriebliche Stellen hinzu, so dass sich das Angebot, aus dem die Schulabgänger wählen können, bislang auf fast 2800 Ausbildungsstellen addiert. Das Verhältnis zwischen Stellen und Bewerbern ist damit fast ausgeglichen. Insgesamt suchten bislang 2775 Schüler über die Arbeitsagentur eine Lehrstelle. Zumindest rein rechnerisch reicht das Angebot aus, in der Praxis jedoch werden wieder viele Jugendliche in die Warteschleife gehen oder sich Alternativen suchen müssen. „Denn nicht immer passen Angebot und Nachfrage zusammen“, so Peters. Beispielsweise wollen deutlich mehr Jugendliche Fahrzeugtechniker werden als es Ausbildungsstellen gibt. Gleiches gilt für Berufe im Bereich Büro und Sekretariat oder in der Holzbearbeitung. Dagegen sucht die Gastronomie noch händeringend Bewerber, genauso wie die Finanz- und Versicherungswirtschaft.

Werben für weitere Lehrstellen

Peters warb bei den Unternehmen, weitere Lehrstellen anzubieten. „Betriebe haben jetzt noch gute Chancen, die passenden Jugendlichen zu finden“, sagte er. Derzeit suchen noch fast 1500 Jugendliche in Essen eine Ausbildung. Von den 2800 Stellen wiederum sind noch 1550 unbesetzt.

B erufsberatung für Jugendliche: Termine bei der Arbeitsagentur gibt es unter der kostenlosen Rufnummer: 0800 4 5555 00. (jgr)