Essen. „Pack die Badehose ein“ ein im GOP: Auf der Bühne des Essener Varietés geht es feucht-fröhlich zu. Denn das Programm „Wet“ hält, was der Name verspricht.

Wenn Markus Pabst mit seinen Varieté-Shows ins GOP kommt, können sich die Zuschauer sicher sein: 08/15 ist das nicht, was sie auf der Bühne serviert bekommen. Das galt für das avantgardistische „Dummy“ ebenso wie für das freche „Base“. Und auch „Wet“ kommt mit einem feucht-fröhlichem Konzept daher, das einerseits durch seine Leichtigkeit überzeugt, andererseits dem achtköpfigen Ensemble einiges abverlangt.

Nicht nur der Name der Show, auch die Plastikfolien, mit denen die Tische in den ersten Reihen ausgestattet sind, deuten darauf hin, dass die Show eine nasse Angelegenheit wird. Doch vorweg sind einige Trockenübungen vorgesehen. Zum Beispiel in Form eines Badewannenballetts des Ensembles. Eben diese Wannen bilden das Zentrum der Show, deren Konzept übrigens durchaus bewährt ist: Seit neun Jahren ist sie in wechselnden Besetzungen unter dem Namen „Soap“ erfolgreich, erst etablierte Pabst das Wannen-Varieté in Berlin, dann ließ er es um die Welt touren. Als „Wet“ darf es nun auf den GOP-Bühnen heimisch werden.

Schlagerklassiker mit beeindruckender Stimmgewalt

Aus den zunächst trocken gelegten Wannen entsteigen die Artisten – und das nur spärlich bekleidet: Dass die Show ein Hauch frivoler Erotik umgibt, dürfte zum anhaltenden Erfolg des Konzepts beitragen – wie natürlich die erstklassige Artistik: Adem Endris etwa legt parallel zu seiner Ball-Jonglage einen Strip hin, Ludmilla Nikoleva liegt auf dem Wannenrand und wirbelt mit den Füßen Handtücher und andere Gegenstände durch die Luft. Lena Ries erweist sich am Boden und in der Luft am Ring als äußerst biegsame Persönlichkeit.

Doch richtig in Schwung kommt die Show mit Anton Belyakov: Immer wieder taucht sein athletischer Körper während seiner Handstandakrobatik in die volle Wanne. So lässt er wild wirbelnd das Wasser spritzen und das Publikum aufjohlen. Nass bleibt es bei Daniel Stern: Im Regen turnt er an den freischwebenden Strapaten. In der zweiten Hälfte knüpft Moritz Haase am Trapez daran an.

Pabst führt die Artisten immer weder zu Ensemblebildern zusammen, lässt sie etwa zusammen ein Gurgelkonzert aufführen oder mit der überdrehten Komödiantin Ximena Ameri performen, die zuweilen wirkt wie Minni Maus auf Speed. Etwas zu viel Präsenz bekommt die einstige Folkwang-Studentin. Einen wohltuenden Kontrapunkt bildet da die Sängerin Jennifer Lindshield: Mit beeindruckender Stimmgewalt zeigt sie, wie der Schlagerklassiker „Pack die Badehose ein“ klingen würde,wenn Mozart, Schönberg oder die Beatles ihn komponiert hätten.

Karten für „Wet“ im GOP ab 26 Euro

Mit „Wet“ beweisen Pabst und das GOP wieder, wie stark Varieté-Kunst sein kann, wenn man die Artisten in ein runde, ganzheitliche Inszenierung einzubetten weiß.

Die neue Show „Wet“ ist im GOP Essen, Rottstraße 3, bis zum 8. Mai zu sehen. Aufführungen sind mittwochs und donnerstags um 20 Uhr, freitags und samstags um 18 und 21 Uhr sowie sonntags um 14 und 17 Uhr. Karten ab 26 Euro unter der Telefonnummer 0201/247 93 93 oder online unter www.variete.de.