Das neue Programm „Highlights“ setzt im GOP-Varieté auf die besondere Mischung. Ungewöhnliche Nummern mischen sich mit traditionsreicher Artistik
Conférencier Quilitz und Regisseur Ulrich Thon nehmen den Namen ihres neuen Programms „Highlights“ im GOP wörtlich. Ungewöhnliche Darbietungen, die so nur selten auf Varieté-Bühnen zu sehen sind, mischen sich mit Evergreens und modernen Interpretationen traditionsreicher Artistik.
Ballett mit Gymnastikbällen
Die Verpackung kommt dabei ganz klassisch daher. Den roten Faden spinnt keine Story, kein übergeordnetes Thema, wie es bei modernen Varieté-Inszenierungen üblich ist. Vielmehr hält Kabarettist Martin Quilitz das Programm zusammen. So nimmt er sich auch immer wieder Zeit für einen Talk mit den Artisten; besonders der Jonglage-Legende Kris Kremo entlockt er amüsante Anekdoten, bevor der Schweizer äußert charmant Bälle und Zylinder durch die Luft wirbeln lässt.
Quilitz beweist komödiantisches Talent. Die Eingangsmoderation hat er voll und ganz auf Essen zugeschnitten, bezeichnet die Stadt als das neue Berlin, allerdings in Nord und Süd geteilt statt in Ost und West. Immerhin: Dem Norden gesteht er „Street Credibility“ zu, während der Süden mit der Villa Hügel das Versailles NRWs besäße.
Ein weiteres verbindendes Element ist das Duo Bonse & Korthaus: Dem schwierigen Genre der Musik-Comedy gewinnen die beiden neue und originelle Facetten ab. Vom Klangstab-Duell bis zum Gymnastikball-Ballett erweisen sich Stefanie Bonse und Michael Korthaus als Virtuosen ihres Fachs.
Völlig neue Seiten der Kabarett-Kunst zeigen die Mallakhamb-Artisten Narenda Raemshrao Gade und Mayur Vilas Dalal: Mit atemberaubenden Körperverrenkungen begeistern sie an der Holzstange – in ihrer indischen Heimat gilt diese hierzulande selten gesehene Disziplin als Volkssport.
Ebenfalls eine Rarität auf heimischen Varieté-Bühnen ist die Sanddorn-Balance, die die Schweizerin Naima Rhyn Rigolo mit hypnotischer Konzentration vorführt. In gleitenden Bewegungen baut sie aus dreizehn Palm-Ästen und einer Feder ein schwebendes, einem prähistorischen Skelett ähnelndes Mobile und kreiert so einen der stillsten wie eindrucksvollsten Momente.
Linda Sander am Vertikalseil und Jonas Witt im Cyr-Reifen runden das Programm mit klassischen Varieté-Nummern ab, denen sie mit Elan und einfallsreichen Posen Frische einhauchen.
„Highlights“ bis 13. März, mittwochs u. donnerstags, 20 Uhr, freitags u. samstags, 18 u. 21 Uhr, sowie sonntags, 14 u. 17 Uhr. Tickets (26 bis 39 €):
0201-247 93 93,