Für den Unternehmensberater eine Frage des Prinzips. Und für die Linken ein Beleg für „unseriöses Geschäftsgebaren“.
- „Wir sprechen grundsätzlich nicht über Kundenprojekte“, heißt es aus München.
- Es bleibt damit vorerst unklar, wofür gut 3,3 Millionen Euro Honorar flossen.
- Linke mutmaßen, die Berater haben etwas zu verbergen.
Die Nachricht aus der Münchner Unternehmenszentrale von Roland Berger, sie passt in einen Satz: „Wir sprechen in der Öffentlichkeit grundsätzlich nicht über Kundenprojekte.“ Und deshalb mag Matthias Hopfmüller von der Pressestelle der Strategie-Beratung auch die angekündigte Klage der städtischen Grundstücksverwaltung GVE in Essen nicht weiter erörtern: „Kein Kommentar.“
Erst am vergangenen Freitag hatte der GVE-Aufsichtsrat beschlossen, über eine Stufenklage Licht ins Dunkel jener gut 3,3-Millionen-Euro-Rechnung zu bringen, mit der sich Roland Berger seinen Einsatz fürs „Projekt Fußball“ vergüten ließ. Bis heute ist nicht klar, welche Leistungen dem gegenüberstanden, auch die Berater mochten da nicht helfen.
Prompt kritisierten die Linken gestern „die (Ver)Berger“ für ein „unseriöses Geschäftsgebaren“, das umso unverständlicher sei, „weil Roland Berger viel in der ,kommunalen Familie‘ für Beratungstätigkeiten unterwegs ist“, so Fraktionschefin Gabriele Giesecke: „Wenn Roland Berger nichts zu verbergen hätte, hätte die Firma schon längst Klarheit schaffen können“ und müsste sich nicht hinter einer „Schweigemauer“ verstecken.