Essen. . Was tun mit dem Geld, das in der RWE-Kasse klingelt, wenn Özil den Verein wechselt? Einen ausgeben, sagt der Präsident – und sorgt für Katerstimmung.

  • Was tun mit dem Geld, das in der RWE-Kasse klingelt, wenn Özil den Verein wechselt?
  • Einen ausgeben, sagt der Präsident.
  • Das sorgt für Katerstimmung.

Platz 14 in der vierten Liga, zwei Punkte vor einem möglichen Abstiegsplatz. Sagen wir mal so: Ein Wechsel von Mittelfeld-Ass Mesut Özil an die Hafenstraße könnte dem Traditionsverein Rot-Weiss Essen fraglos gut tun. Aber auch wenn der 27-Jährige am Ende wohl doch einen anderen Verein vorzieht, haben sie bei RWE demnächst wieder was zu feiern.

Denn dank einer Solidaritäts-Regelung klingelt im Falle lukrativer Spielerwechsel auch bei jenen Vereinen die Kasse, die an der Ausbildung des jeweiligen Spielers beteiligt waren. Hunderttausende Euro hat Mesut Özil RWE auf diese Weise schon beschert, weil er fünf Jahre lang bis 2005 hier gegen den Ball trat. Und wenn er demnächst wieder ein anderes Trikot überzieht, das des FC Barcelona womöglich, wären sie bei Rot-Weiss nicht nur freudetrunken: „Dann gibt es Freibier am Stadion“, hat Vereins-Präsident Michael Welling versprochen.

Kater bei der Grundstücksfirma verursacht

Schon die bloße Ankündigung gegenüber der Zeitschrift „Reviersport“ hat bei der städtischen Grundstücksfirma GVE, die einst das Stadion baute, einen gehörigen Kater verursacht, das hat Welling jetzt schriftlich bekommen: „Sie können sich sicherlich vorstellen“, so schreibt GVE-Geschäftsführer Dirk Miklikowski, „dass Ihre Äußerungen bei mir und dem Gesellschafter (das ist die Stadt Essen, die Redaktion) erhebliche Irritationen ausgelösen, wenn man berücksichtigt, dass Sie sich konsequent einer wirtschaftlichen Besserung der SBG, die Stadionnutzung betreffend, entziehen.“

Die SBG, das ist die Sportstätten Betriebsgesellschaft Stadt Essen mbH, schrammte zuletzt nur knapp an der Pleite vorbei und könnte einen kräftigen Schluck aus der Pulle, finanztechnisch gesehen, gut gebrauchen. Weshalb Miklikowski auch „fest davon ausgeht“, dass die zusätzlichen Einnahmen im Falle eines anstehenden Özil-Wechsels nicht nur, nun ja, versoffen, sondern „in einem deutlich angemessenen Rahmen“ der SBG zugute kommen. „Gerne erwarte ich hierzu Ihre Vorschläge“.

Welling muss schlucken, bleibt aber bei seiner Ansage: Das mit dem Freibier habe er vor über einem Jahr im Rahmen einer Fan-Versammlung „versprochen, und dazu stehe ich, das ziehen wir auch durch.“