Essen-Borbeck. . In der Weststadthalle findet der Auftakt zu den Projekttagen der Gesamtschule Borbeck statt.

„Geh zurück nach Afrika“, „Was willst du denn hier? vVerpiss dich!“ Sätze, die die afrodeutsche Filmemacherin Mo Asumang bei den Dreharbeiten zu ihrer ZDF-Dokumentation „Die Arier“ an den Kopf geworfen bekommt. Sätze, die aber auch auf Schulhöfen, Straßen und Fußballplätzen fallen. Deswegen begeht die Gesamtschule Borbeck jetzt zum vierten Mal den „Tag gegen Rassismus“. Mit dem Film von Mo Asumang läuteten die Oberstufenschüler die Aktion am Mittwoch in der Weststadthalle ein.

„Der Film infomiert auf besondere Art und Weise über das Thema Rassismus“, sagt Jonas Fuhrmeister, Schülervertreter und Organisator der Aktion. Der Film gefällt ihm besonders gut, weil Mo Asumang sich unvoreingenommen mit dem Thema Rassismus beschäftigt. Sie besucht eine Neonazi-Demonstration und fragt einfach, was sie bewegt: „Was habt ihr denn gegen mich persönlich?“ Sie begibt sich auf die Suche nach einem persischen Bergvolk, den echten „Ariern“, und besucht den Ku-Klux-Klan. „Der Film bricht das Thema Rassismus auf. Sprüche wie „,Geh doch dahin, wo Du herkommst’ gehören inzwischen leider zu unserem Lebensumfeld“, sagt Schülersprecherin Maja Iwer.

Wichtige Diskussion über Rassismus

Gerade im Hinblick auf Hetze im Netz, der Angst vor Flüchtlingen und den anstehenden Landtagswahlen findet sie eine Diskussion über Rassismus wichtig: „Wir erhoffen uns, dass die Neo-Nazis und die NPD einfach nicht mehr ernstgenommen werden.“

Auf Pinnwänden sollten die Schüler ihre Gedanken zu dem Film festhalten. Dabei wird deutlich: Die Schülervertretung (SV) hat ihr Ziel erreicht, die Schüler diskutieren über den Film: „Ich bin geschockt/bedroht/verängstigt/ beschämt“ steht auf den Plakaten, aber auch „Ich finde Rassimus lächerlich“. Das findet auch Sajanga Santhalia: „Ich fand es fast schon lustig, wie unwissend diese Rassisten waren.“

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Die Schülerschaft der Gesamtschule sei bunt gemischt, „aber das fällt hier kaum noch auf“, sagt Maja Iwer. Trotzdem gehöre Rassismus zum Alltag. Das bestätigt Jill Gilgen. Die 18-Jährige bekommt zwar in der Schule wenig von Ausgrenzung mit, aber gerade in Fußballstadien erlebe sie Rassismus: „Man merkt einfach, wie sich die Stimmung verändert. Diese Einstellung verstehe ich nicht. Das sind in meinen Augen kranke Menschen.“

Am Freitag findet der „Tag gegen Rassismus“ an der Gesamtschule statt. In Workshops erarbeitet jede Jahrgangsstufe ein Thema. Die 11. Klasse setzt sich mit dem Thema „Hetze im Netz“ auseinander. Hier sei die Diskussion wichtig, so Maja Iwer: „Wir möchten Argumente gegen rechte Hetze geben.“