Essen. . Jetzt rumort es auch in der CDU: Der Ortsverband Frillendorf wendet sich mit deutlichen Worten gegen einen Asylstandort auf dem Verkehrsübungsplatz.

Mit „Entsetzen“ hat der CDU-Ortsverband Frillendorf laut eigener Mitteilung zur Kenntnis genommen, dass die Stadtverwaltung auf dem Verkehrsübungsplatz in Essen-Frillendorf erwägt, hier einen Container-Standort für bis zu 1500 Flüchtlinge vorzusehen. Dies fordere „erheblichen Widerstand“ heraus, da bereits auf dem Sportplatzgelände an der Hubertstraße ein Standort mit 250 Bewohnern beschlossen worden sei. „Der Ortsverband der CDU Frillendorf wird daher eine juristische Prüfung dieser Entscheidung in Erwägung ziehen“, heißt es. Man sei klar gegen den Standort und werde protestierenden Anwohnern „unterstützend zur Seite stehen“. Es ist das erste Mal, dass ein Ortsverband der CDU in der Flüchtlingskrise öffentlich zu derart harter Wortwahl greift.

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„Wir respektieren das, wenn Ortsverbände eine eigene Meinung haben“, sagte Essens CDU-Parteichef am Sonntag. Matthias Hauer machte aber auch deutlich, dass es sich dabei nicht um die Auffassung der Essener CDU handele: „Dennoch nehmen wir die Sorgen vor Ort sehr ernst.“

Viel Unruhe auch in Essener CDU-Verbänden

So beklagt die Frillendorfer CDU, dass politische Gremien sowie die Bürger vor Ort bei einem massiven Eingriff in die Infrastruktur eines kleinen Ortsteils mit etwas mehr als 5000 Einwohnern erneut nicht informiert worden seien: „Die Zahl der unterzubringenden Flüchtlinge steht in keinem ausgewogenen Verhältnis zu der Einwohnerzahl des Stadtteils.“ Zudem befinde sich der Standort inmitten von Wohngebieten. Derart große Unterkünfte seien allenfalls am Stadtrand denkbar.

CDU-Ratsfraktionschef Jörg Uhlenbruch mochte auf Anfrage zum Fall Frillendorf am Sonntag keine Stellung nehmen. Generell gebe es aber auch in Essener CDU-Verbänden viel Unruhe, „wenn diese auch nicht so laut ist wie in der SPD“.