Essen-Kettwig. . Wegen notwenidger Untersuchungen am RWE-Kraftwerk wird der Wasserspiegel des Kettwiger Stausees ab Montag um 70 Zentimeter abgesenkt.

  • Kettwiger Stauwarte öffnen am Montag die Schleusen
  • Hintergrund sind Instandhaltungsarbeiten der RWE-Tochter Innogy
  • Einschränkungen für die Schifffahrt

Ganz langsam und kaum merklich wird am Montag der Wasserspiegel des Kettwiger Stausees um 70 Zentimeter gesenkt. Grund dieser Maßnahme: Im Sommer 2016 will die zuständige RWE-Tochter Innogy das so genannte „Oberwasserpodium“ des Wasserkraftwerks am Kettwiger Stausee sanieren.

„Hierbei handelt es sich um eine planmäßige Instandhaltungsmaßnahme, um einen dauerhaften und sicheren Betrieb der Anlage zu gewährleisten“, sagt Viola Baumann von RWE Innogy. „Um den notwendigen Umfang der Maßnahme abzustecken, muss zunächst die Unterseite dieses Podiums, die normalerweise unter dem Wasserspiegel liegt, inspiziert werden. Nachdem die Unterseite des Oberwasserpodiums so trockengelegt wurde, werden Bohrkerne entnommen und weitere Untersuchungen an der Betonsub­stanz durchgeführt. Danach wird der Wasserspiegel wieder angehoben. Die Untersuchung selbst wird von außen nicht wirklich sichtbar sein, da die Kollegen im Wesentlichen im Hohlkasten des Oberwasserpodiums arbeiten werden.“

Stauwarte müssen wegen Hochwassers mithelfen

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Eigentlich könnte RWE das Absenken des Wasserspiegels durch die Turbinen des Wasserkraftwerks selbst steuern – doch wegen des momentanen Hochwassers müssen die Kettwiger Stauwarte helfen und die Wehre öffnen: „Vom Ablassen des Wassers wird man kaum etwas merken, denn wir wollen mit nur drei Zentimetern pro Stunde absenken.“ Klare Rechnung: In knapp einem Tag ist der Stauseespiegel so weit gesunken, dass die RWE-Mitarbeiter mit den notwendigen Arbeiten beginnen können. Das wird am Dienstag der Fall sein – und dann gibt’s auch sicherlich rund um den Stausee einiges zu sehen, denn ein um 70 Zentimeter gesunkener Wasserspiegel wird so einiges freigeben. Am Mittwoch wird der Stausee dann wieder auf Normalmaß „aufgefüllt“.

Bezirksregierung Düsseldorf informierte Anlieger schon Mitte Januar

Bereits Mitte Januar hatte die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf die Anlieger des Kettwiger Stausees informiert. Ob Kettwiger Rudergesellschaft, Motorboot-Club oder Kanuverein: Alle wurden gebeten, die Tiefe unter dem Kiel der Schiffe und Anlagen zu überprüfen.

Schiffe sind um diese Jahreszeit zwar nicht ständig im Wasser. Aber die Steganlagen könnten vom Absenken des Wasserspiegels betroffen sein. Armin Rahmann von der Kettwiger Rudergesellschaft: „Vor unserem Vereinsgelände haben wir eine ältere Anlage – vielleicht müssen wir die abbauen.“

Übrigens: Das Befahren des Abschnitts zwischen den Stauwehren Kettwig und Baldeneysee erfolgt von Montag bis Mittwoch auf eigene Gefahr, denn die garantierte Fahrwassertiefe von 1,70 Meter wird eventuell unterschritten.